How to Blow Up a Pipeline

2020 bringt ein schwedischer Autor ein Buch mit dem Titel “How to Blow Up a Pipeline” heraus. Am 10. September 2022 wird erstmals der gleichnamige Film gezeigt. Nur zwei Wochen später kommt es tatsächlich zu Anschlägen auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2. Kann das Zufall sein? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon. Aber es ist dennoch gutes Meme-Material für Photoshops, wie nach Gusto Biden, Putin oder Scholz mit dem Buch in der Hand dasitzen.
Der Autor des Buches heißt Andreas Malm. Die Berliner Philosophin Rahel Jaeggi nannte den Autoren Malm „eine prominente Stimme eines erneuerten ökologischen Marxismus“, wie der Freitag zu berichten weiß. Daher sind Autor, Filmpremiere und der hellseherische Titel Grund genug, mal einen Blick ins Buch zu werfen. Wer ist der Autor? Was steht drin? Argumentiert es wirklich marxistisch? Und lernt man tatsächlich etwas über das Hochjagen von Pipelines?

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Kapitalismus macht behindert

Wie kommt es, dass die Anzahl als „beeinträchtigt“ geltender Arbeitssuchender in Schweden in den letzten 20 Jahren um 300% zugenommen hat? Um dieser Frage nachzugehen, führte Christian Maravelias von der Universität in Stockholm Interviews mit Betroffenen und Fallmanagern. In der Critical Sociology zeigt er dabei auf, wie sich das Bild von „Beeinträchtigung“ und „Behinderung“, genauso wie das derer, die als „gesund“ gelten, in den letzten beiden Jahrzehnten gewandelt hat. Seine Studie steht dabei in einen breiteren Kontext materialistischer Theorie von Behinderung, die aufzeigt, dass Menschen nicht behindert sind, sondern gemacht werden.

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