Profite trotz Krise? Das Patriarchat macht’s möglich

Der Kapitalismus ist eine patriarchale Herrschaftsform, sagen die einen. Nein, er ist blind gegenüber dem Geschlecht und sucht nur nach Profitmaximierung, sagen die anderen. Beide haben Recht, wenn man den entsprechenden Analyserahmen anlegt, sagt die Social Reproduction Theory. Denn die Bourgeoisie maximiert ihre Profite nicht im luftleeren Raum oder der kapitalistischen Gesellschaft in ihrem idealen Durchschnitt, sondern unter den von ihr vorgefundenen konkreten gesellschaftlichen Bedingungen. Und hier bedienen sich die Kapitalisten gerne der bestehenden sexistischen und rassistischen Strukturen oder akuten Ereignisse, wie etwa der Corona-Pandemie. Shahram Azhar und Aabida Ali untersuchten, wie patriarchale Strukturen den Zulieferbetrieben der Textilindustrie und großen Modeketten dabei halfen, mit gestiegenen Profitraten aus der der Krise während der Pandemie zu kommen.

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Die Wertkritik im globalen Bürgerkrieg

Die Krisen des Kapitalismus spitzen sich aktuell immer dichter zu militärischen Konflikten zu. Ob in der Ukraine, in Israel und Palästina oder an den Grenzen Chinas. Überall stehen Pulverfässer oder sind bereits explodiert, obwohl die bürgerliche Politik nach Ende des Kalten Krieges ein Zeitalter des Friedens heranbrechen zu sehen glaubte. Marxist*innen stellt sich hierbei nicht nur die Frage, wie man sich in diesen Konflikten positionieren soll, sondern auch, wie sie eigentlich mit dem Kapitalismus zusammenhängen.

Einen Ansatz hierfür lieferte die etwa zur Jahrtausendwende populär gewordene Wertkritik rund um ihren bekanntesten Kopf Robert Kurz. Frederick Harry Pitts von der Universität in Exeter rekapitulierte im European Journal of Social Theory die Ansichten der Wertkritik über das Verhältnis von Gewalt und Kapital. Über den globalen Bürgerkrieg.

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Middle Class Struggles

In Deutschland gehört das Bekenntnis zur politischen und gesellschaftlichen Mitte zur institutionellen Folklore. Doch die Medien beklagen geradezu die Erosion der gesellschaftlichen Mitte, die als systemstabiliserend und wohlstandssichernd angesehen wird. Was es aktuell mit den Mittelklassen und ihrer Veränderung auf sich hat, haben in letzter Zeit mehrere Studien untersucht. An dieser Stelle wollen wir zwei Studien diskutieren, die politische Prozesse entlang der Unterscheidung von Neuen und Alten Mittelklassen entwickeln; eine aus Europa und eine aus Marokko.

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Revolution … stand in unsren Tweets

Da für Marxist*innen und Kommunist*innen die Revolution quasi zum theoretischen und besser praktischen Handwerkszeug gehört, lohnt sich eine Blick in die aktuellen Entwicklungen in der Revolutionsforschung.
Leonid Grinin und Andrey Korotayev von der Russischen Akademie der Wissenschaften haben aus einer Reihe von Rezensionen aktueller revolutionstheoretischer Literatur Trends, Fragen und Aufgaben der Disziplin zusammengefasst. Sie beobachteten dabei die langsame Entstehung einer fünften Generation der Revolutionsforschung. Ihr Beitrag erschien in der Critical Sociology.

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Wie was wo wächst: globale Akkumulationsregime

Phänomenologisch nennen wir konkrete Systeme der Profitmaximierung Akkumulationsregime, die nicht nur eine Antwort auf den Stand der nationalen Klassenkämpfe und Produktivkraftentwicklung sind, sondern auch auf die Zumutungen des Weltmarkts. Diese Akkumulationsregime wirken wiederum auf die Klassenverhältnisse zurück und damit auch auf das Klassenbewusstsein, sodass sich viele politische Erscheinungen auf die jeweiligen Akkumulationsregime zurückführen lässt.
Die aktuelle Ausgabe des European Journal of Economics and Economic Policies hat verschiedene Aufsätze zur Analyse verschiedener Wachstumsregime versammelt. Insbesondere die Weltfinanzkrise von 2008 hat hier eine überwältigende Dynamik in Gang gesetzt.

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