Angelegenheit. Es war ein öffentliches Ereignis. Die Bundesrepublik veröffentlichte den ersten Band der Prozessdokumente noch während des Verfahrens und jeder Bundesbürger erhielt sie auf Anforderung sogar kostenlos. Das Verbot sollte das Adenauer-Regime klar politisch im Kalten Krieg definieren und jeder sollte es wissen. Kein Wunder also, dass Anklage und Verteidigung sich nicht auf juristische Argumente beschränkten, sondern mit einer möglichst öffentlichkeitswirksamen Sprache die Stimmung außerhalb des Gerichtssaals beeinflussen wollten. Timo Pankakoski von der Universität im finnische Turku hat die Metaphorik in den Prozessakten des KPD-Verbots genauer untersucht.
WeiterlesenMonat: November 2024
Vorsicht, Grenzkontrolle! Oder: Marxismus im Plural
Es gibt nach dem Ende der Orthodoxie kaum noch einen festen Kern marxistischer Theorie, der sich abgrenzen ließe, sondern eigentlich ist der Marxismus an sich bereits eine Grenztheorie, die in alle anderen Bereiche ausfranst. So jedenfalls fasst es Aditya Nigam in seinem Buch „Border-Marxisms and Historical Materialism“ auf. Das Buch wurde für den Isaac-Deutscher-Preis nominiert, erhielt diesen aber nicht. Zu Recht?
WeiterlesenDie Automatisierung der Automatisierung: Der Isaac-Deutscher-Preis 2024
Matteo Pasquinelli hat sich intensiv mit der Sozialgeschichte der künstlichen Intelligenz beschäftigt. Sein Buch Eye of the Master wurde am letzten Wochenende mit dem Isaac-Deutscher-Preis auf der Historical-Materialism-Konferenz ausgezeichnet.
WeiterlesenDzarasov statt Buzgalin: die Voprosi unter neuer Regie
Nachdem Anfang des Jahres Aleksandr Buzgalin überraschend gestorben ist, hat Professor Ruslan Dsarazov nun die Leitung der Voprosi Politiciskoi Ekonomii übernommen. Das wichtigste Bulletin des russischen akademischen Marxismus hat damit einen prominenten neuen Kopf bekommen. Allerdings wird das Erbe Buzgalins noch einige Monate in den Voprosi nachklingen. So auch in der aktuellen Ausgabe. Diese beschäftigt sich mit der Entwicklung des globalen Kapitalismus und den sich daraus entfaltenden Widersprüchen. Und kein anderer als Buzgalin verfasste den Leitartikel, der aus dem Jahre 2008 stammt. Schlägt das Journal darüber hinaus aber neue Wege ein?
WeiterlesenKlassenanalyse … nicht nur für Marxist*innen
Im Marxismus ist umstritten, wie genau sich Klasse definiert. Das Kapitel über die Klassen am Ende des dritten Kapitalbandes blieb unvollendet. Die Frage, inwiefern etwa die Unterscheidung zwischen produktiven und unproduktiven Arbeiter*innen eine reale Rolle spielt, ist eine der klassischen Debatten des Marxismus. Marta Fana und Davide Villani fertigten eine Klassenanalyse Italiens über das funktionale Einkommen an.
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