Marxismus und Feminismus – noch immer sind beide mehr Zweckgemeinschaft als Liebesheirat. Keiner kann ohne den anderen. Ohne grundsätzliche Kritik an der Gesellschaft kommt der Feminismus über Emma, Quote und Sichtbarkeit nicht hinaus. Ohne die Berücksichtigung der besonderen Untersrückung der Frau* kann sich der Marxismus nicht von einem weltfremden Schematismus lösen. Und doch kriselt es ständig. Jeder wirft dem anderen vor, Haupt- und Nebenwidersprüche zu vertauschen, das Primat falsch in Produktion oder Reproduktion zu erkennen. Dabei ist die Frage, wer den Müll raus bringt, wer die Schwiegermutter pflegt und wer zu Hause bei Kummer tröstet fest in der Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx verwurzelt. Das will jedenfalls Carlos Alberto Duque Garcia aus Mexiko zeigen. Ziel seiner Studie war es, einen theoretischen Rahmen zur Analyse unbezahlter Hausarbeit unter dem Gesichtspunkt der allgemeinen Kapitalakkumulation zu artikulieren und mit empirischer Evidenz aus Mexiko zu stützen.
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