⋄ Nepal ist neben dem Hymalaya für die vielen migrantisierten Arbeiter bekannt, die auf den Großbaustellen des Persischen Golfs unter lebengefährlichen Bedingungen schufften. ⋄ Dennoch sehen viele Nepales*innen knapp zwanzig Jahre nach Ende des maoistischen Volkskrieges die Zukunft positiv. ⋄ Jacob Rinck zeigte anhand einer Fallstudie in der Kleinstadt Kamalpur, wie die Produktion und Reproduktion auf dem Lande Nepals funktioniert. ⋄ Da die Maoisten den Kleinbauern das Land gaben, aber nicht den Verkauf verboten, machen viele ihr Land zu Geld, um sich ein Flugticket in die Arbeitsmigration zu sichern. ⋄ Da die Arbeitsmigranten wiederum Geld ins Land bringen und Boden zurück kaufen, steigen die Bodenpreise kontinuierlich und vermitteln den Eindruck steigenden Wohlstands. |
Denkt man an Nepal, kommen einem vielleicht drei Dinge in den Sinn. Erstens liegt hier das Dach der Welt, das Himalaya-Gebirge. Zweitens waren es sehr häufig Nepalesen, die auf den Baustellen der WM 2022 in Katar tödlich verunglückten. Und drittens führten die nepalesischen Maoist*innen einen der letzten blutigen Bürgerkriege der jüngeren Geschichte der kommunistischen Bewegung. Noch heute führt der Vorsitzende der maoistischen Nepalesischen Kommunistischen Partei, Pushpa Kamal Dahal (Kampfname: Prachanda), das Land als Ministerpräsident. Doch seine Macht bröckelt. Die Koalition mit den Marxisten-Leninisten, die ihn ins Amt brachte, brach auf und nach deren Ausscheiden aus der Regierung ist er sogar auf die bürgerliche Oppositionspartei als Partner angewiesen.
Was hat also der Bürgerkrieg gebracht, wenn die einstigen Rebellen heute ihre Felle wegschwimmen sehen und die Bevölkerung ihr Glück auf den todbringenden Baustellen des Persischen Golfs oder der südostasiatischen Nachbarstaaten sucht. Jacob Rinck lebte lange Zeit in einer nepalesischen Kleinstadt und hat mit Angehörigen aller Klassen und Kasten gesprochen. Er erzählt eine spannende Geschichte, wie maoistischer Aufstand, Arbeitsmigration, Bodenspekulation, Kastensystem und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zusammenhängen.
Kurzer Abriss über die jüngere nepalesische Geschichte
Nepal ist politisch seit dem 19. Jahrhundert stark von den politischen Entwicklungen seiner großen Nachbarländer Indien und China beeinflusst. 1990 herrschte dort ein auf einer Hindu-Ideologie basierendes Königtum, das trotz faktischer Verfassungen häufig als absolutistisch bezeichnet wird. Parteien waren streng verboten und der König besaß ein weitgehendes Veto-Recht plus die Möglichkeit, sich selbst zum Diktator zu ernennen. Unterhalb der Monarchie erstreckte sich ein ausdifferenziertes Kastensystem, in dem die Bauern quasifeudal von Großgrundbesitzern unterdrückt wurden. Gegen dieses System lehnten sich unter anderem der bürgerliche an Indien orientierte National Congress und die an China orientierten Maoisten auf. Da der König beständig die in Großdemonstrationen errungenen politischen Freiheiten nach kurzer Zeit wieder einkassierte, entschieden sich die größten kommunistischen Parteien zum bewaffneten Aufstand. Am 13. Februar 1996 überfielen Guerillakämpfer in sieben Distrikten Polizeistationen und Regierungsgebäude und läuteten mit dieser Aktion einen zehnjährigen Volkskrieg ein.
Dieser kann grob in zwei Phasen unterteilt werden. Bis 2001 blieben die gewaltsamen Konflikte regional begrenzt. Der König überließ symbolisch die Bekämpfung des Aufstands der Polizei, um dessen Bedeutung herunterzuspielen und die Aufständischen als simple Gesetzesbrecher abzuqualifizieren. Die Maoisten nutzten neben bewaffneten Angriffen auf repräsentative Gebäude auch Geiselnahmen und Erpressungen als politische Druckmittel. Mitunter wurden Touristen festgehalten und gegen die Aufbesserung der Armeekassen ziehen gelassen. Noch vereinzelt wurden auch die Großgrundbesitzer vertrieben und das Land an die Bauern verteilt.
Der große Umbruch erfolgte 2001. Am 1. Juni ließ der Kronprinz im Königspalast ein Massaker veranstalten, bei dem zehn Mitglieder der Königsfamilie inklusive des populären Königs Birendra starben. Die genauen Hintergründe sind bis heute unklar, aber vermutlich wurde dem Kronprinzen die Heirat in eine verfeindete Familie untersagt, weshalb er sich zur Tat entschloss, nach der er sich unvollendet versuchte, das Leben zu nehmen. Sein Bruder beherrschte das Doppelspiel aus Zugeständnissen und Rücknahmen von demokratischen Reformen nicht so exzellent wie sein Vater und konnte nur noch per Diktatur herrschen. Er ging hart gegen die gesamte Opposition vor, wodurch der Volkskrieg plötzlich auch die passive Unterstützung bürgerlicher Kreise erreichte. Mit diesen neuen Sympathien konnten die Maoisten teilweise 55 der 75 Bezirke unter ihre Kontrolle bringen und dort großangelegte Bodenreformen durchführen.
Allerdings fehlten den Guerillakämpfern die zentrale Organisation und die internationalen Kräfteverhältnisse, um den Volkskrieg in einer abgeschlossene Revolution zu überführen. Über verschiedenartige Koalitionsangebote und Demokratisierungsetappen wurde die Monarchie komplett abgeschafft, die Guerillarmee aufgelöst, die Kommunisten ins politische System integriert und die Bodenreform in einen gesetzlichen Rahmen gegossen. 2017 errangen die Kommunisten als Vereinigung der Maoisten mit den Marxisten-Leninisten sogar eine Zweidrittelmehrheit im Parlament. Das von der Volksrepublik China vermittelte Bündnis zerbrach jedoch bald wieder, da die Marxisten-Leninisten, obgleich sie die Beteiligung an der repräsentativen Demokratie nicht vollständig ablehnten, sich in der Regierungsrolle zu vielen Kompromissen ausgesetzt sahen. Der Bruch 2021 löste eine Verfassungskrise aus, nach der der Maoistenführer Prachanda in einer Koalition mit dem eigentlich stärkerem National Congress Ministerpräsident bleiben konnte. Warum die Kommunisten Nepals mit den Bürgerlichen regieren und von diesen sogar gestützt werden, lässt sich mit dem Blick Jacob Rincks auf ein Fallbeispiel etwas erhellen.
Kamalpur vor und nach dem Bürgerkrieg
Rinck fertigte seine Fallstudie in Kamalpur an. Kamalpur ist ein größeres Dorf mit 500 Haushalten im Norden des Dhanusha-Bezirks. Es liegt in der Tarai-Ebene, die außerhalb von Kathmandu die bevölkerungsdichteste und landwirtschaftlich produktivste Region Nepals ist. Im Ort sind sowohl Schulen, Tempel, Basare, Läden als auch administrative Gebäude verfügbar. Auf der flachen Ebene wird insbesondere Reis angebaut, während sich am Horizont die Himalayas erstrecken. 50 Pahadi-Familien, die der traditionell oberen nicht brahmanischen Kaste entstammen, bilden noch immer die regionale Elite. Mit 300 Familien gehört die Mehrheit der bäuerlichen Yadav-Kaste an und 150 Familien lassen sich den verschiedenen Ausprägungen der Dalits zuordnen, die oberflächlich meist mit den Unberührbaren gleichgesetzt werden. Die meisten Pahadi-Familien leben immer noch im „Eigentümer-Viertel“, in dem vor der Vertreibung durch die Maoisten die Quasifeudalherren gewohnt haben. Die Viertel unterscheiden sich unter anderem durch das Baumaterial. Neuere Gebäude der reicheren Familien bestehen aus Stein und Beton, während die ärmeren Klassen noch in Bambus- und Strohhütten wohnen. Die Erosion des Kastensystems durch die Maoisten, die Globalisierung und die wirtschaftliche Liberalisierung ist jedoch deutlich zu erkennen.
Bis zum Beginn der 2000er Jahre wurde das Dorf mehr oder weniger von einer Pahadi-Familie beherrscht, die den Großteil des Bodens besaß. Nach eigener Darstellung hätten die Vorfahren das Land urbar gemacht und das Dorf gegründet. Mit der formellen Abschaffung des Kastensystems 1964 reproduzierte die Familie ihre Stellung durch die Vernetzung mit den nach wie vor monarchistisch gesinnten Behörden und die Beschäftigung der anderen Dorfmitglieder als Landarbeiter. Als Tageslohn wurden meist Naturalien, wie drei Kilogramm Reis und eine warme Mahlzeit gezahlt. Da neben der Landarbeit die subsidiäre Bewirtschaftung der Felder für die kleineren Familien kaum mehr erträglich war, akkumulierte die Familie zunehmend das Gemeindeland. Seit den 1970ern begann jedoch auch die Aktivität maoistischer Rebellengruppen in der Region. Sie organisierten kulturelle Veranstaltungen, Diskussionstreffen und riefen zu Streikaktionen auf. Als regionale Führungsfiger kristallisierte sich „Mastersahib“ Ram Briksha Yadav heraus, dessen Lieder über die schwere Feldarbeit noch bis heute bei den Menschen bekannt sind. Ihr wesentliches analytisches Instrumentarium bestand in der Analogisierung der Pahadi-Herrschaft mit einem Feudalsystem. Ihr Ziel war eine Modernisierung durch eine Bodenreform und spätere kollektive Arbeit.
Auf Grund der starken Stellung der Feudalherrenfamilie brachen die ersten bewaffneten Auseinandersetzungen in Kamalpur erst in der zweiten Phase nach dem Massaker innerhalb der Königsfamilie aus. Auf beiden Seiten gab es einige Tote. Die Großgrundbesitzer und ihnen nahestehende Personen flohen, während die Maoisten das Land konfiszierten, an die Kleinbauern verteilten und es zunächst vor Verkauf schützten. Allerdings war die Migration, die sogar als Akt der Emanzipation verstanden wurde, insbesondere unter den Dalit so weit verbreitet, dass die Maoisten das Verkaufsverbot nicht lange durchsetzen konnten, ohne, dass ihre Vorherrschaft als wesentliche materielle Verschlechterung hätte verstanden werden müssen. Die Kommunisten konnten die Zumutungen des Kastensystems, das von verbaler Erniedrigung bis hin zu Vergewaltigung von Frauen reichte, nicht genauso über Nacht verjagen, wie die Gutsherren.
Arbeitsmigration
Eine Arbeitsmigration setzte also bereits während des Bürgerkriegs ein, als der Tourismus stark beeinträchtigt wurde und ausländische Investitionen versiegten. Der während des Bürgerkriegs von den Maoisten aufgeteilte ehemalige Feudalbesitz erwies sich schnell für die Menschen als problematisch. Die kleinen Parzellen waren anfällig für unvorhergesehene Ernteausfälle und die Arbeit mit weniger Maschinen war nicht leichter als unter den ehemaligen Feudalherren. Wer Maschinen mieten wollte, brauchte Geld, auf den lokalen Märkten ließen sich die geringen Ernteüberschüsse jedoch kaum entsprechend dem aufgewendeten Arbeitseinsatz verkaufen. Der einheimische Reisanbau musste mit industriellen Importprodukten konkurrieren, wobei der Preis der Jahresernte einer Bauernfamilie etwa dem Lohn von zwei Wochen Arbeit in den Städten entsprach. Daher gestatteten die Kommunisten auch den Verkauf des Landes.
Und so entwickelte sich folgendes Arbeitsregime: Bauern verkauften einen Teil ihres Landes, um mit dem Erlös ein Visum und ein Flugticket für den Persischen Golf oder Malaysia zu kaufen. Dort arbeiteten sie auf den Großbaustellen zu lokalen Niedriglöhnen, die wiederum in Nepal selbst sehr kaufstark waren. Nach einigen Jahren Arbeit konnten viele Nepalesen so viel Geld verdienen, um sich wieder mehr Boden in der Heimat kaufen zu können und die Pacht für Maschinen zu bezahlen. Es ist bekannt, dass die Arbeit auf den Baustellen für die nepalesischen Migranten alles andere als einfach war. Viele kamen invalide zurück und einige ließen ihr Leben. Aber im zweitärmsten Land Asiens reichten selbst diese Löhne aus, um ein auskömmliches Leben zu ermöglichen. Nicht alle Familien profitieren vom Migrationsregime. Einige sind noch ärmer als vor zwanzig Jahren, weil etwa Familienmitglieder um ihre Löhne betrogen wurden oder sich die Kosten letztendlich nicht mit den kargen Löhnen rechneten. Ein eher kultureller Aspekt hingegen ist der, dass insbesondere Menschen aus den unteren Kasten durch die Migration ihre Abhängigkeit von anderen Kasten unterlaufen können. Durch den multikulturellen Austausch auf den Großbaustellen verliert das Kastensystem für viele Arbeiter*innen seinen absoluten Charakter, was ein neues Arbeiterbewusstsein befördert. Der Blick der Migranten ist zu einem neuen politischen Topos in der nepalesischen Diskussion geworden.
Die Arbeitsmigration zeigt auch ein Henne-Ei-Problem. Ermöglicht sie zwar vielen Nepalesen, die nicht von der Feldarbeit leben können, das notwendige Auskommen und sogar die Möglichkeit, weiteres Land zu kaufen, so ermöglicht sie den kleinen Landkapitalisten auch, Löhne unterhalb des vollständigen Reproduktionsniveaus der Ware Arbeitskraft zu zahlen. Die großen Feudalbauern sind zwar verschwunden, doch darunter ist eine Klasse von Mittelbauern entstanden, die auf Grund der geringeren Kapitalkonzentration noch stärker an menschlicher Arbeitskraft und deren größtmöglicher Ausbeutung interessiert sind. Betroffen sind dann insbesondere die Arbeiter*innen, die nicht auf den Baustellen des Persischen Golfs ackern können: Frauen, Kinder und Alte.
Bodenspekulation
Das heißt jedoch nicht, dass der Boden seinen Wert als Produktionsfaktor verloren hätte. Man konnte immer noch von ihm leben oder sogar Profite erwirtschaften, solange die Arbeit innerhalb einer großen Familie verteilt werden konnte. Geld, das durch die Arbeitsmigration nach Kamalpur gebracht wurde, wurde auch auf die Banken gebracht, die dafür günstigere Kredite vergeben konnten, von denen Menschen wiederum entweder ein Flugticket bezahlten oder Boden aufkauften. Die Folge war ein Anstieg der Grundstückspreise. In Bishnipur, einem Basar direkt an der Landstraße zwei Kilometer vor Kamalpur, explodierten die Preise in fantastische Höhen.
Gehörte früher der Boden den Feudalherren, die das Land und damit ihre lokale Macht ungern verkauften, beschleunigte sich die Zirkulation des Bodens mit der Bodenreform. Von einem halben Dollar pro Quadratmeter zum Ende des Bürgerkriegs stiegen die Preise auf drei bis vier Dollar an um 2017 an.
Die Basare profitierten gleich doppelt von der Bodenspekulation. Waren sie vor dem Bürgerkrieg nur staubige Plätze, wo wenig Menschen mit wenig Geld auch nur geringe Handelsprofite ermöglichten, erhöhte das mitgebrachte Geld die Kaufkraft der einheimischen Bevölkerung. Zudem wurden die Grundstücke selbst auf den Basaren gehandelt, wodurch deren Bedeutung stieg. Früh kaufte eine kleine Gruppe von Jungunternehmern die Grundstücke um Bishnipur in der Hoffnung auf, der aufblühende Handel werde ihre Investition refinanzieren. Nach einer kurzen Flaute ging die Rechnung auf und die Angebote kamen selbst überregionalen Akteuren.
Ob die Maoisten die Möglichkeit zum Bodenverkauf auf Druck einer politischen Zentralgewalt oder aus eigenen praktischen Erwägungen öffneten, ist bis heute für Kamalpur nicht ganz klar. Mit hinein gespielt haben könnte, dass eine wirkliche Überwachung der Verkäufe technisch gar nicht zu realisieren war. Zentrale Grundbücher gab es nicht und solange keine großen Gebiete sich akkumulierten, konnten die Transaktionen nach außen hin unsichtbar bleiben. Auch der unklare Rechtsstatus könnte die maoistischen lokalen Milizen vor organisatorische Probleme gestellt haben, die sie nicht mehr hätten bewältigen können. Und so ereignete es sich, dass ausgerechnet im Anschluss an einen siegreichen Bürgerkrieg der Maoisten ausgerechnet die Akkumulation des Bodens zum zentralen Wohlstandskriterium der Jugend avancierte, die damit eine bessere Zukunft und einen neuen Lebensstil verbanden.
Zusammenfassung: Marxistische oder bürgerliche Deutung
Angesichts der sozioökonomischen Probleme, der harten Arbeitsbedingungen der Migrant*innen und der immer noch bestehenden politischen Krise in Nepal scheint es zu verwundern, dass viele Menschen die Zukunft eher positiv sehen. Insbesondere die bürgerlich orientierten Leute versuchen die Bodenspekulation, solange sie noch funktioniert, zu nutzen, um Einkünfte zu generieren. Maoistisch sozialisierte Bauern sehen in der Möglichkeit, mit der eigenen Hände Arbeit auszukommen, sowie im Bewusstsein, sich den Boden selbst erkämpft zu haben und wenig vom Ausland abhängig zu sein, den Erfolg des Bürgerkriegs.
Und so klärt sich auch ein wenig die komplexe politische Situation in Nepal auf. Nach dem Ende des Bürgerkriegs wollten die Nepalesen zuerst eine starke kommunistische Regierung haben, welche die Bodenreform gesetzlich absichert und die sozialen Missstände weiter bekämpft. Auf Grund der sich schon während des Bürgerkriegs eingestellten Abhängigkeit von der Arbeitsmigration mussten die Kommunisten jedoch zulassen, dass die Bauern auch das Land verkaufen können. Die privateigentümlichen Verhältnisse haben dann zu einer als positiv wahrgenommenen Bodenspekulation geführt, die viele Menschen als Wertsteigerungen ihres Eigentums wahrnehmen und somit die liberalen Kräfte des National Congress den Maoisten vorziehen.
Viele marxistische Parteien hatten zum Ende des Bürgerkriegs vor einer solchen Entwicklung gewarnt und die weitere revolutionäre Umgestaltung der Landes und die gestaltete Kollektivierung der Agrarökonomie gefordert. Prachandas Maoistisches Zentrum und phasenweise auch die Marxisten-Leninisten sahen die ökonomische Basis dafür jedoch noch nicht gegeben an und wollten zunächst durch eine bürgerliche Zwischenstufe den Lebensstandard der verarmten Massen heben. Mittlerweile steht Prachanda fast nur noch dafür, durch gute Kontakte chinesisches Kapital über die Belt-and-Road-Initiative ins Land zu holen. Doch durch die politische Indifferenz der chinesischen Außenpolitik kann dies die Nationalkongresspartei genauso gut. Viele Nepalesen erwarten momentan mehr von den steigenden Bodenpreisen als von einer Kollektivierung. Die Orientierung an Indien lässt manche auch auf eine Übernahme des indischen Modells hoffen, wo anstelle der schweren Feldarbeit bescheiden bezahlte Stellen in der IT-Branche entstanden sind. Doch die innere Schranke der Bodenspekulation ist die wertschöpfende Kraft des Bodens. Aber von Feldarbeit allein kann in Nepal kaum noch jemand leben.
Literatur:
Rinck, J. (2024): Marxist Past to Speculative Futures: Migration, Land Larkets, and Political Storytelling in Nepal’s Tarai. In: The Journal of Peasant Studies. Online First. DOI: 10.1080/03066150.2024.2348504.
Bauern und Migranten können keine moderne Gesellschaft aufbauen.
Weil es um Marxismus geht.
Ich bin als Marxist entsetzt!
Wer sollen diese Neomarxisten sein?
https://uncutnews.ch/der-gruene-neue-betrug-stirbt/
Die Klimareligion ist doch vom Kapital erfunden worden, um unter dem Deckmantel der Weltenrettung einen neuen Faschismus aufzubauen, der weder Stacheldraht noch Mauern braucht.
Außerdem befinden wir uns bereits in einem dritten Weltkrieg, der allein der Sicherung der Macht der USA dient und die Blut und Finanzkosten auf seine Vasallenstaaten abwälzt.
Wie konnte es soweit kommen?
War das Denken in der untergehenden PdL von solchen „Neomarxisten“ bestimmt?
In der SED gab es solche Leute nicht. Zwar gab es da auch Leute, denen es nur um die eigene Karriere ging und Leute, die das Kapital wie eine Bibel gelesen haben, aber wenigstens hatten die Werktätigen, die Genossenschaftsbauern, die Ingenieure und sogar die Banker ein naturwissenschaftliches Weltbild.
Eine Börse gab es nicht, Lotto gab es noch, sicher auch noch Poker. Aber Geld aus dem Nichts zu erschaffen und daraus noch mehr Geld zu schlagen, solch Woodoo-Zauber hätte damals niemand geglaubt.
Politische Preise gab es und das war damals schon ein Fehler.
Die zweite Lohntüte fällt irgendwann aus dem Bewusstsein heraus und dann wird subventioniertes Brot an privat gehaltene Schweine verfüttert.
Vielleicht hätte jeder ein zweites Konto haben sollen, wo er sieht, was die Gemeinschaft für ihn bereits an Kosten übernommen hat.
So gesehen, hatten in der DDR eigentlich alle Bürger schon ein echtes Bürgergeld, es hat nur keinen Platz im täglichen Leben eingenommen.
Auch das gehört zur Aufarbeitung der Geschichte der Deutschen Arbeiterbewegung.
Kommen die olivgrünen Demagogen noch dahin, dass Du den Sauerstoff zum Atmen vorher bezahlen musst?
Die DDR konnte mit wenigen Milliarden DM Schulden gerade mal etwa ein Jahrzehnt überstehen.
Die Staatsschulden der BRD mit allen impliziten Schulden betrugen 2023 weit über 20 Billionen Euro.
Deshalb wird es immer schwieriger einen formal gültigen Staatshaushalt vorzulegen und weil das so nicht weitergehen kann, sollen am 1. November 2025 CDBS eingeführt werden.
Die meisten haben nicht bemerkt, dass diese Ideen bereits 2009 in der weltweiten Finanzkrise entstanden sind.
Echte marxistische Ökonomen sollten sich mal damit beschäftigen, wie mit diesem Geld die Aktiengesellschaften und die Herrschaft der Banken gebrochen werden könnte.
Nach Aussage eines früheren westdeutschen Journalisten soll der ehemalige Bundespräsident Köhler die Banken als Monster bezeichnet haben.
Ich erinnere mich noch, es war schon Lenin, der wusste, dass die Kontrolle des Staates über sein Währung eine Aufgabe mit hoher Priorität ist.
Andere wiesen darauf hin, wenn die einfachen Leute verstehen würden, wie Banken heute arbeiten, dann gäbe es eine Revolution.
Also Nepal?
Was passiert gerade in Frankreich?
Heh da bin ich aber echt überrascht, nur ist es nicht die KPÖ, die da strategisch denkt.
Peter Weinfurth von der LZ hat es verkinkt, sonst hätte ich es nicht gefunden.
https://www.selbstbestimmtes-oesterreich.at/artikel/frankreich-ii-die-wahlen-und-die-linke
Ja, wer auch noch andere verrückte Typen kennen lernen will, kann auch bei qpress.de reinschauen.
Wie kann man Leuten etwas vom richtigen Marxismus beibringen?
Leicht ist das nicht.
https://qpress.de/2024/07/07/als-die-meteorologen-logen/#comment-90699
https://qpress.de/2024/07/07/als-die-meteorologen-logen/#comment-90699