⋄ Die „Dialektik der Natur“ feiert in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag; ein Werk, dass unter Marxist*innen geliebt wie gehasst wird. ⋄ Martín Arboleda zeichnete die Rezeptionsgeschichte der Dialektik der Natur, sowie anderer Engelsscher Werke in Südamerika nach. ⋄ Erstens wurde seine Emergenztheorie, sowie die Dialektik zwischen Gesellschaft und Natur in der dortigen postkolonialen Linken dankbar aufgenommen. ⋄ Zweitens galt er als Vordenker der Theorie der kombinierten und ungleichen Entwicklung, die Hoffnungen auf einen baldigen Export der Kubanischen Revolution schürte. ⋄ Drittens wurde seine Kombination aus politischem und militärischem strategischem Denken als Analogie zum Wirken Che Guevaras aufgefasst. |

Die Dialektik der Natur von Friedrich Engels feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Während die Manuskripte natürlich weitaus eher entstanden, brachte das Marx-Engels-Institut in Moskau das komplette Werk erst 1925 heraus und seitdem hat sich eine lebhafte Debatte um dieses Werk entfacht. Insbesondere der westliche Marxismus betonte stets die Begrenztheit der Dialektik auf Gegenstände der Gesellschaft und des Denkens und nicht als etwas Naturgesetzliches. Zusammen mit dem Diamat warf man einer solchen Auslegung Verflachung und Schematismus vor. Doch insbesondere jene grünen Marxist*innen, die ein untrennbares Band zwischen der Reproduktion der menschlichen Gesellschaft und der diese umgebenen Natur erkannten, zweifelten eine derart prinzipielle Trennung von Natur- und Gesellschaftswissenschaften an.
Martín Arboleda von der Universidad Diego Portales in Santiago de Chile zeichnete die Rezeptionsgeschichte der Dialektik der Natur, sowie anderer Engelsscher Werke in Südamerika nach. Insbesondere die Ausbeutung der Natur durch den Kolonialismus und die eigentlich zu frühe gekommene kubanische Revolution lenkten das Interesse immer wieder auf Engels.
Engels’ Dialektik der Natur
Die Dialektik der Natur entstand in den 1870er und 80er Jahren in Form einer Ansammlung von Manuskripten. Sie fiel dabei in eine Zeit, als sich sowohl Engels als auch Marx nochmals intensiver mit den neuesten Erkenntnissen der Naturwissenschaften vertraut machten. Marx etwa fertigte zwischen 1858 und 1883 über 1.000 Seiten mathematischer Manuskripte an, in denen er sich zum Beispiel um eine dialektisch stichhaltige Neuinterpretation der Differentialrechnung widmete.
Im Vorwort der Dialektik der Natur machte Engels die Aufgabe des Buches deutlich. In den Naturwissenschaften würde jegliche Entwicklung der Naturgesetze und jede Veränderung der Natur verneint. Natur war für die damalige Bourgeoisie genauso unveränderlich, wie die Herrschaft der Bourgeoisie selbst oder die biblische Schöpfung. Das Reservoir von Bodenschätzen, Rohstoffen und anderen kostenfreien Schätzen sollte ebenfalls nie enden.
Engels wollte zeigen, dass die Natur selbst beständiger Veränderung unterliege. Dabei stützte sich Engels auf zahlreiche zeitgenössische Entdeckungen, wie die Evolutionstheorie von Darwin oder die Erforschung der Zelle, von der man wusste, dass sie selbst noch kein vollständiger Organismus war, aber die Anlage zur Ausprägung eines vollständigen Organismus besaß. Auch die Energieerhaltung, nach der Energie weder geschaffen, noch zerstört werden konnte, aber permanent seine Form ändert, verlangte nach einer neuen philosophischen Interpretation, die zugleich materialistisch ist – in dem Sinne, dass sie den denkenden Menschen als Naturprodukt versteht –, aber nicht zugleich einem mechanistischen Materialismus anheim fällt, welcher der Natur nur die Fähigkeit zur Umgruppierung, aber nicht zum qualitativen Wandel zugestand.
Der bekannteste wie umstrittenste Teil von Engels Naturdialektik sind die drei Grundgesetze der Dialektik, die in offensichtlicher Analogie zu den drei Grundgesetzen der Mechanik verfasst wurden: der Kampf und die Einheit der Gegensätze, der Umschlag von Quantität in Qualität und die Negation der Negation. Kritiker sahen in diesen Gesetzen einen stumpfen Formalismus, der auf Grund jeder Abwesenheit von Konkretheit quasi keinen Wissenszuwachs hinsichtlich des Verständnisses eines Problems überhaupt ermögliche. Verteidiger der Gesetze sahen in diesen die einzige Möglichkeit, Veränderung unter gleichzeitiger Beibehaltung von Naturkonstanten überhaupt epistemologisch zu fassen. Eigentlich hatte Engels gemäß seines Plans von 1878 noch ein viertes Gesetz im Auge und zwar das von der spiralförmigen Entwicklung, bei der Reproduktion letztendlich immer auf höherer Stufenleiter erfolge. Er brachte es jedoch nicht mehr zu Papier. Gemäß den Gesetzen konnte nun die Veränderung der Natur kein linearer Aufstieg sein, da eine Dialektik aus Position und Negation in Verbindung mit den äußeren Umständen keine Richtung aufzeigt.
Die Verbindung zu einer politischen Theoriebildung wird nur durch die gemeinsame Lektüre der Dialektik der Natur mit dem Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates deutlich. Engels stellt in den Mittelpunkt, dass Produktion letztendlich die Produktion menschlichen Lebens ist, menschliche Reproduktion. Dabei führt ausgerechnet die Produktion der Lebensgrundlagen, wenn sie ein bestimmtes Quantum überschreitet und statt den zum Leben notwendigen Gütern auch ein Mehrprodukt erzeugt, zu einer Revolution der Produktionsbeziehungen. Plötzlich treten Klassen auf, die nicht mehr selbst ihre Reproduktion bewerkstelligen müssen, sondern besondere Funktionen einnehmen. Der Widerspruch zwischen dem sich die Natur aneignendem Menschen und der angeeigneten Natur wuchs sich in Jahrtausenden so zu einem prinzipiellen Widerspruch zwischen dem grenzenlosen Wachstumsinteresse des Kapitals und der Begrenztheit der Natur auf Kosten der Zerstörung letzterer aus.
Die Dialektik der Natur auf Südamerika-Tour
Zum ersten Mal wurde Engels’ Dialektik der Natur 1947 vom argentinischen Philosophen Mario Bunge ins Spanische übersetzt. Die Ausgabe erschien im Problemas-Verlag in Buenos Aires. Bunge war am meisten von der dialektischen Emergenz in Engels’ Werk fasziniert, wo nach sich höhere Formen als teils geordnete, teils chaotische Ordnungen von Subsystemen ergeben. Jüngst wurde einer der bekanntesten modernen Engels-Forscher, der Chinese Kaan Kangal, von dieser Interpretation beeinflusst. Für ihn besteht die Dialektik aus der Wechselwirkung der inneren Veränderungsgesetze eines natürlichen Gegenstands mit der äußeren Umgebung, die zu einer neuen Form führen könne, die sich als stabil oder instabil erweise. Natürlich war diese Interpretation mit einer politischen Hoffnung verbunden. Linksbürgerliche Intellektuelle hofften auf Sprünge, welche sich aus der Wechselwirkung traditioneller solidarischer Strukturen der Landbevölkerung und der durch die Kolonialherren importierten industriellen Schichten ergeben konnten.
Nach Mexiko kam der Anti-Dühring und die Dialektik der Natur in den 1960er Jahren. Es war nicht nur die Zeit, als die Kubanische Revolution die Fantasie junger linker Intellektueller anregte, sondern auch die beginnende Computerentwicklung und Kybernetik das Interesse an ökonomischer Planung steigerte. Für viele südamerikanische Linke waren deshalb entwicklungsfeindliche Modelle – damals bäuerlicher Syndikalistismus oder heute Postwachstumstheorien – weitestgehend uninteressant. Man wollte nicht keine Entwicklung, sondern eine spezifische Entwicklung und ein spezifisches Wachstum, dass sowohl den Bedürfnissen der Menschen als auch der Natur Rechnung trüge, ohne die Stärkung der Produktivkräfte als Grundlage praktischer Freiheit zu vernachlässigen. Zudem wurde nationale Unabhängigkeit als untrennbar von ökonomischer Entwicklung angesehen.
Ein wichtiger Interpret der Theorien von Engels wurde sein mexikanischer Übersetzer ins Spanische Wenceslao Roces. Für ihn war die Naturdialektik Engels’ eine Waffe gegen jedweden Biologismus, also gegen die Annahme, dass es unveränderliche Eigenschaften menschlicher Rassen oder Ethnien gäbe, die eine permanente Dominanz bestimmter Gruppen rechtfertigten. Spezifisch für Südamerika wurde auch das harmonische Zusammenleben mit der Natur erachtet und hier fanden Engels Worte aus dem Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen
„Und so werden wir bei jedem Schritt daran erinnert, daß wir keineswegs die Natur beherrschen, wie ein Eroberer ein fremdes Volk beherrscht, wie jemand, der außer der Natur steht – sondern daß wir mit Fleisch und Blut und Hirn ihr angehören und mitten in ihr stehn, und daß unsre ganze Herrschaft über sie darin besteht, im Vorzug vor allen andern Geschöpfen ihre Gesetze erkennen und richtig anwenden zu können.“ (MEW 20, S.453)
Gehör. Die Analogie zwischen gesellschaftlicher Eroberung und Unterdrückung und der Unterdrückung der Natur musste an wenigen Orten so deutlich an die eigene Geschichte erinnern wie in Südamerika. Und so wurde ökonomische Planung in der südamerikanischen Linken nie als ein außerhalb der Natur stehendes System begriffen, dass sich ihren Rohstoff einfach einverleibt. Die Millionen Toten der durch die Spanier eingeschleppten Epidemien waren noch im kulturellen Gedächtnis verwurzelt. Ökonomische Planung wurde als etwas verstanden, dass sich aus den Gesetzen der Natur und ihrer Wechselwirkung mit der menschlichen Gesellschaft ableitete und damit genügend Raum bot, um traditionelle symbiotische Beziehungen zwischen Indigenen und ihrer Umwelt zu integrieren.
Frauenfrage und Entwicklung
In Chile wiederum erregte der auf Engels aufbauende Artikel „Die politische Ökonomie der Frauenbefreiung“, den die Kanadierin Margaret Benston 1969 verfasste, großes Aufsehen und wurde ab 1971 in vielen Workshops ausgiebig diskutiert. Aufbauend auf der These, dass die private Hausarbeit vergesellschaftet werden müsse, um die Emanzipation der Frau abschließen zu können, entwarf sie ein sehr weites Sozialismusverständnis, dass alle Gebrauchswertproduktion – und damit auch die Reproduktionsarbeit – politökonomisch behandeln sollte. Die brasilianische Abhängigkeitstheoretikerin Vania Bambirra ging weiter und forderte die Industrialisierung der Reproduktionsarbeit mit öffentlichen Wäschehäusern, kostenlosen Massenküchen und kollektiv verwalteten Kindertagesstätten. Auch wenn sich solche Vorstellung fast schon utopistisch ausnehmen, versuchte die Allende-Regierung in diesem Bereich erste Reformen durchzusetzen und das Gesundheits- und Erziehungswesen zu demokratisieren.
Kombinierte und ungleiche Entwicklung
Im Vorwort zur zweiten mexikanischen Auflage argumentierte Wenceslao Roces, dass Engels in der Dialektik der Natur die Theorie der kombinierten und ungleichen Entwicklung zwischen Gesellschaften in der Betrachtung von Natur und Gesellschaft vorwegnehme. Dieses ursprünglich von Trotzki entwickelte Konzept – einem zweiten bedeutenden Einfluss auf die marxistische Diskussion in Südamerika – argumentierte, dass sich auf der Grundlage des historischen Materialismus nicht nur die archetypischen Gesellschaften wie Sklavenhaltergesellschaft, Feudalismus und Kapitalismus entwickelten. Vielmehr gäbe es in verschiedenen Ländern durch die jeweiligen Besonderheiten unterschiedliche Verteilungen des Mehrprodukts, die jedoch ihren Charakter änderten, sobald diese mit kapitalistischen Gesellschaften in Verbindung träten. Die ungleiche und kombinierte Entwicklung ermögliche es diesen Ländern dann auch, nicht erst eine Phase der völligen Kommodifizierung als Bedingung der sozialistischen Revolution zu durchlaufen, sondern entlang ihrer Eigengesetzlichkeit sozialistische Entwicklungen vorwegzunehmen. So sei es etwa in Russland die Besonderheit der Konzentration kapitalistischer Gesellschaftsformen in Städten wie Petrograd und traditioneller volksdemokratischer Lebensformen auf dem Land möglich gewesen, dass die Oktoberrevolution eher ausbrach als in den westlichen Industrienationen.
Insbesondere nach der kubanischen Revolution stieg das Interesse an dieser Theorie. Wie in der Sowjetunion hatten sich auf Kuba industrielle Strukturen fast ausschließlich in den Städten entwickelt, während die Revolutionäre ihre Basis jedoch in der unterdrückten Bauernschaft hatten. Viele südamerikanische Revolutionäre wollten nun natürlich wissen, ob Kuba ein nicht übertragbarer Sonderfall eines historischen Zufalls sei oder ob sich das Revolutionsmodell exportieren ließe.
Roces jedenfalls übersetzte zusätzlich zu den Engelstexten in der Zeitschrift Historia y Sociedad auch das Formen-Kapitel aus den Grundrissen von Marx, in denen nahegelegt wurden, dass verschiedene Produktionsweisen in einem Land parallel existieren könnten. Der Artikel wurde breit rezipiert und die Frage gestellt, wie sich eine angestrebte institutionalisierte Planung mit den individuell-kooperativen Formen von Arbeit, die bereits existent waren, zusammendenken ließen. Ganz praktisch fanden solche Gedanken etwa in der Landreform Perus 1969 ihren Ausdruck. Hier wollten sowohl bürgerliche als auch sozialistische Kräfte den halbfeudalen Großgrundbesitz überwinden, ohne zeitgleich die bereits entstandenen – häufig als „Andenkollektivismus“ paraphrasierten – Kooperativen zu zerstören. Man stellte sich die Aufgabe, „gerechte Märkte“ zu schaffen, die sowohl die Integrität der Kooperativen wahrten, aber auch in der Lage waren, die bereits entstandene Industriearbeiterschaft im Ölabbau etc. mit zu ernähren. Das Nebeneinander von Moderne und Tradition klappte aber mehr schlecht als recht. Es kam zu starken sozialen Unterschieden zwischen Saisonarbeitern und festen Dorfgemeinschaftsmitgliedern und es mangelte an Betriebsmitteln, die rechtzeitig von den alten Großgrundbesitzern außer Landes geschafft wurden. Zudem störten sich viele Dörfer an einer sich neu abzeichnenden Funktionärsschicht, die sich über demokratische Teilhabe hinwegzusetzen schien.
Fragen der Strategie
Die konterrevolutionären autoritären Putsche in Brasilien 1964 und in Chile 1973 versetzten dem südamerikanischen Marxismus schwere Schläge. Mexikanische Theoretiker wie Vânia Bambirra und Theotônio Dos Santos stellten daher insbesondere strategische Fragen an Engels. Sie verglichen die Akkumulation an Macht durch das Proletariat mit einem thermodynamischen Prozess.
Manuel Sacristan argumentierte im Vorwort der ersten spanischen Übersetzung des Anti-Dührung, dass die simplizistischen, schematistischen und ob der Gunst der Sowjetunion häufig opportunistischen Versuche von Avantgarde-Parteibildungen den größten Hinderungsgrund einer schlagkräftigen Bewegung darstellten.
Engels galt hinsichtlich der Fragen des Aufbaus einer politischen Gegenmacht fundierter als Marx, da Engels nicht nur das Erstarken der deutschen Sozialdemokratie länger kritisch begleiten konnte, sondern weil er durch sein Interesse für Militärstrategie, das ihm den Spitznamen „General“ einbrachte, als strategisch-taktischer Denker galt. Engels diente 1841 in der preußischen Artillerie und kämpfte in Baden gegen den preußischen Einmarsch in Folge der Bürgerlichen Revolution. Durch seine Erfahrung spürte er bereits sehr früh die Veränderungen der militärischen Formationen zwischen Aufbau von Massenarmeen in den Reihen Napoleons auf der einen Seite und der Technisierung des Kriegs in den Reihen der Preußen auf der anderen. Aus dieser Erfahrung heraus bildete er eine Revolutionstheorie, die sich sowohl gegen Putschismus als auch Revisionismus richtete und die Dialektik zwischen Avantgarde als Vorhut, den Produktivkräften und der Massenbasis in den Blick nahm. Die Einheit des Denkens von Gewalt, Gegengewalt und ihrer Aufhebung in der Revolution verbanden Engels in den Augen der südamerikanischen Linken mit einem anderen Idol: Che Guevara.
Die bereits erwähnten Bambirra und Dos Santos schrieben 1980 in Mexiko ein Buch über die antifaschistische Strategie, dass sich ganz zentral mit den Vorstellungen Engels’ auseinandersetzte. Und um den Kreis zu schließen, stellten sie seine emergente und thermodynamische Dialektik heraus. Kleine Gruppen sollten durch ihre Praxis als ein großes Ganzes wirken können und gemäß der Energieerhaltung nur die Schlachten schlagen, die dem Gegner mehr Energie entzögen als ihnen selbst. Genauso wie Legalismus und militante Verteidigung der Staatsgewalt zusammen den bürgerlichen Staat konstituierten, solle auch eine revolutionäre Bewegung legalistische und militante Formen des Widerstands zusammendenken, um den autoritären Regimen entgegenzuwirken. Eine Partei, die keine Waffen mehr trage, werde auch ideologisch abrüsten und nicht zum entscheidenden Kampf bereit sein, wenn die Waffen gefordert würden. Am konkretesten wurden sie, als sie die nationale Befreiung der südamerikanischen Völker und den revolutionären Internationales als Gegensätze eines einheitlichen Prozesses darstellten. Auch Elvira Concheiro lobte 1989 in einem Buch Engels dafür, eben keinen vorgezeichneten institutionalisierten Überbau zu postulieren, sondern die dialektischen Grundsätze zwischen lokalen Formen und übergreifenden Strukturen gebührend zu diskutieren.
Zusammenfassung
Martín Arboleda hat einen spannenden Überblick über die reichhaltige Debatte zu Friedrich Engels auf dem südamerikanischen Kontinent geliefert. Dabei wird deutlich, dass Engels meilenweit davon entfernt ist, im Diamat und den drei Grundgesetzen der Dialektik aufzugehen. Ob Marx und Engels widerspruchsfrei zu haben sind, ist jedem selbst überlassen. Marx und Engels sind ja jeder für sich bereits nicht widerspruchsfrei zu haben. Und die Dynamik des Marxschen Werks, des Engelsschen und der realen Bewegung, welche den unmenschlichen aktuellen Zustand der Welt – der sozialen wie der natürlichen – aufhebt, würde es ohne Widersprüche eben auch nicht geben. Sie ist aber bitter nötig.
Literatur:
Arboleda, M. (2025): Friedrich Engels on Development and Nature: Rethinking Ecology beyond Western Marxism. In: Review of International Political Economy. Online First. DOI: 10.1080/09692290.2025.2459630.