Prosumer-Kapitalismus

⋄ Im zweiten Teil zu der Kritik Guglielmo Carchedis zu zeitgenössischen Vorstellungen der digitalen Ökonomie geht er auf den Wert digitaler Waren ein.

⋄ Er begründet zunächst, dass WIssen nie neutral sein kann, da der Zweck immer gesellschaftlich bestimmt ist.

⋄ Betrachtet man die digitale Ökonomie im Lichte der Marxschen Arbeitswerttheorie, verschwinden die meisten Unklarheiten.

⋄ Digitale Arbeiter*innen arbeiten wie jede*r andere einen Teil des Tages für den Mehrwert des Kapitalisten, mit der Spezifik, dass der Lohn häufig an Erfolge bzw. Meilensteine geknüpft sei.

⋄ Bei kostenlosen Diensten bezahlt die Konsument*in nicht mit den Daten. Die Daten selbst gehen als Porduktionsmittel in die Warenproduktion ein und werden als Bestandteil des Verkaufspreises von den Konsument*innen wieder bezahlt.

Was ist Wissen und was für eine Gesellschaft ist eine Gesellschaft, deren Reichtum zunehmend auf Wissen und weniger auf fassbaren Objekten beruht? Dieser Frage ging Guglielmo Carchedi in der aktuellen International Critical Thought nach. Da seine Überlegungen sehr dicht und komplex ist, ist die Besprechung in zwei Teile aufgeteilt.

Im vorangegangenen Beitrag wurde diskutiert, wie Carchedi eine marxistische Erkenntnistheorie systematisiert, die auf den Prinzipien der Dialektik beruht. Für ihn war die dialektische Logik das Reich des Potentials eines Begriffs, etwas anderes als es selbst zu werden als es noch ist, während die formale Logig die Logik der eingefrorenen realisierten Existenzen ist. Nur beide zusammen könnten das vollständige Wesen einer Sache beschreiben.

In den weiteren Überlegungen schreitet Carchedi nun vom Abstrakten zum Konkreten und ananylsiert Urteile und Fehlurteile über die digitale Internetökonomie. Wieviel ist Wissen wert, wenn es einfach millionenfach gecopypastet werden kann? Welche Rolle spielen die so genannten Prosumer, also die Nutzer*innen von google, facebook und co., die mit ihren Daten bezahlen? Bilden soziale Netzwerke das Fundament einer neuen solidarischen Gesellschaft? Teil 2/2.

Individuelles und soziales Wissen

Carchedi beginnt die weiteren Überlegungen mit der Differenz zwischen individuellem und sozialem Wissen. Individuelles Wissen ist zunächst die Wahrnehmung der Realität einer ganz konkreten Person. Dieses Wissen oder Bewusstsein entsteht durch die konkrete mentale Arbeit des Individuums. Soziales Wissen ist demgegenüber aber nicht einfach die Summe allen individuellen Wissens. Jedes Individuum ist per Definition einzigartig und somit lassen sich die jeweils einzigartigen Sichtweisen auf die Realität nicht einfach aufsummieren. Es mag extreme Relativist*innen geben, die in einem Akt übertriebener Toleranz alle Sichtweisen als gleichwertig und gleichermaßen richtig ansehen, aber diese Sichtweise hält nur Stand, wenn die gesellschaftlichen Beziehungen der Individuen untereinander ausgeblendet werden. Kapitalist und Arbeiter*innen können sehr verschiedene Vorstellungen über eine gerechte Lohnhöhe haben. Beide Vorstellungen können aber nicht gleichzeitig realisiert werden. Soziales Wissen ist daher das Wissen, dass aus der Interaktion der einzelnen Individuen untereinander resultiert. Es ist der soziale Inhalt des Wissens. Dass man bei rot nicht über eine Ampel gehen darf, ist soziales Wissen, weil andere Verkehrsteilnehmer*innen und im Zweifelsfall die Polizei dieses Wissen teilen und sich zu ihm verhalten, selbst wenn man nicht untereinander kommuniziert. Oder in der Sprache der Dialektik formuliert: Das soziale Wissen ist der Teil des Potentials des individuellen Wissens, der gesellschaftlich realisiert wird.

Auch eine so abtrakte Kategorie wie soziales Wissen benötigt einen materiellen Träger. Die Träger sind die Grundelemente, aus denen sich die Gesellschaft strukturiert. Für die heutige Gesellschaft sind dies die Klassen. Ihr soziales Wissen ist das Klassenbewusstsein als Summe aller Interaktionen, welche die Mitglieder einer Klasse als diese untereinander und mit anderen Klassen ausüben.

Produktion von Wissen im Kapitalismus

Wie jeder Wert ist auch Wissen Produkt von Arbeit. In den sozialen Beziehungen des Kapitalismus arbeitet ein geistiger Arbeit als Lohnarbeiter, d.h. er arbeitet für eine gewisse Länge des Tages, bei der ein Teil den Wert der zur Reproduktion der Arbeitskraft notwendigen Waren schafft und ein anderer als Mehrwert vom Kapitalisten einbehalten wird. Im Gegensatz zu objektiven Produktionsarbeiter*innen gibt es nur einen Unterschied. Das Wissen, dass durch die geistige*n Arbeiter*in geschaffen wird, verbleibt im Kopf de*r Arbeiter*in. Der Kapitalist erhält gewissermaßen nur eine Kopie der geschaffenen Ware. Diese Kopie ist wiederum an einen objektiven stofflichen Träger gebunden, z.B. in Form eines Bauplans auf Papier, eines Computerprogramms auf einer Festplatte oder als gebundene wissenschaftliche Abhandlung. Dadurch, dass das Original jedoch im Kopf de*r Arbeiter*in verbleibt, muss der Kapitalist sich vertraglich zusichern lassen, dass die Arbeiter*innen das durch den Kapitalisten bezahlte Wissen nicht anderweitig veräußern. Während also die objektiv*r Arbeiter*in ihr Produkt ganz physisch entäußert, in dem das geschaffene Auto räumlich weg ist, entfremdet sich die geistige*r Arbeiter*in dadurch von dem durch sie geschaffenen Produkt, dass die weitere Arbeit mit diesem rechtlich verboten ist.

Hegemonie und organische Intellektuelle

Der Kapitalist auf der anderen Seite dieses Verhältnisses kann wiederum bestimmen, welches Wissen wie für wen produziert wird. Insofern muss das geschaffene Wissen auch die ihm zugrunde liegenden Klassenverhältnisse widerspiegeln. Es spiegelt die Rationalität der Bourgeoisie wider, eine Rationalität, die inhärent krisenhaft, natur- und menschenzerstörend. Das Wissen, dass auf diese Weise sozial produziert wird, trifft bei der individuellen Arbeiter*in auf das Erfahrungswissen, welches einer anderen Rationalität entstammt – nämlich der des proletarischen Klassenbewusstseins – und konkurriert mit diesem. Das, was Gramsci Hegemonie nannte, ist dann das im Individuum realisierte soziale Wissen, welches dominant ist. Um der Macht der alltäglichen Erfahrungswelt der Arbeiter*innen überhaupt etwas entgegensetzen zu können, benötigt die Bourgeoisie ein Heer an Medienarbeiter*innen, ein verpflichtendes Schulsystem und weitere ideologische Instanzen. Unter Ideologie kann man in diesem Kontext eine Klassenrationalität verstehen. Natürlich können Arbeiter*innen ihr individuelles Wissen diesen Tendenzen entgegensetzen. Allerdings nur innerhalb der Grenzen des im sozialen Wissen angelegten Potentials.

Verstärkt werden kann das Klassenwissen des Proletariats durch organische Intellektuelle, die auf Grund ihrer gesellschaftlichen Stellung dem Zugriff der Kapitalisten entzogen sind, z.B. indem sie von einer proletarischen Partei oder Gewerkschaft bezahlt werden. Diese organischen Intellektuellen produzieren jedoch nur individuelles Wissen, d.h. soziales Wissen aus der subjektiven Perspektive. Da jeder organische Intellektuelle jeweils verschiedene Perspektiven und Vorerfahrungen besitzt, unterscheidet sich das individuelle Wissen selbstverständlicht. Das führt dazu, dass es auch eine interne Diskussion zwischen diesen Intellektuellen bis hin zur Bildung neuer sozialer Untergruppen gibt.

Besonders fragil ist die Stellung der Mittelklassen. Bei ihnen konkurriert nicht nur das soziale Wissen zweier Klassen, sondern auch widersprüchlich aus diesem realisiertes individuelles Wissen. Das ist das Kleinbürgertum politisch sehr instabil und wir können ja in den aktuellen Protesten beobachten, wie sich linke, rechte und liberale Diskurselemente miteinander vermengen.

Die Nicht-Neutralität des Wissens

Dass Wissen immer einen Klasseninhalt hat, führt auch dazu, dass selbst naturwissenschaftliches Wissen einen Klasseninhalt besitzt. Diese Schlussfolgerung wird auch von vielen Marxist*innen nicht geteilt. Nicht einmal die Mathematik ist klassenneutral. Die Art und Weise, wie Wissen produziert wird, bestimmt letztendlich auch die Art, wie sie für was genutzt werden kann. Der Gebrauchswert des Wissens ist Gebrauchswert für die Borugeoisie und nicht für das Proletariat.

Diese Behauptung lässt sich historisch leicht nachvollziehen. Dass es im antiken Griechenland Menschen gab, die sich mit Mathematik, Philosophie und Rhetorik auseinandersetzen konnten, beruhte auf einer hierarchischen Klassengesellschaft, in der überdauernd Menschengruppen ihr ganz konkreter Platz in der Gesellschaft vorgeschrieben war. Ein Leitbegriff der Griechen war daher die Harmonie, da Harmonien das durch Ornung befriedete Zusammenleben verschiedener Größen bedeutet (anders als im Kapitalismus, wo alle rechtlich gleich sind). Und diese Harmonie wurde in den Zahlen gesucht. Nummer hatten ihren wohlgeordneten Platz. Strecken, Flächen und Körper waren nur dann interessant, wenn sie harmonische Proportionen zueinander hatten. Irrationale Zahlen oder ähnliches blieb daher außerhalb der Vorstellungswelt.

Vieles davon überlebte im Mittelalter. Erst der Kapitalismus, der zur Erlangung immer größerer Profite auch die Zeit pro Arbeitsschritt weiter verkürzen musste, teilte die Zeiten immer weiter, in kleinere und kleinere Abschnitte, egal ob das resultierende Ergebnis Vorstellungen angemessener Proportionen genügt oder nicht. Die Notwendigkeit, Zeit immer weiter zu teilen, führte in der Mathematik zur Entwicklung der Infinitisimalrechnung und der Vorstellung des unendlich kleinen. Menschen hatten auch nicht mehr einen absolut zugewiesenen Platz in der Gesellschaft, sondern als formell Freie war die gesellschaftliche Stellung nur durch die Relativität aller Beziehungen bestimmt, die ein Mensch einging. Das war die Grundlage für die Entwicklung der Relativitätstheorie.

Als Illustrationsbeispiel führt Carchedi hier eine Studie von Noble (1978) an. So konkurrierten in der Automatisierungsentwicklung zeitweilig zwei verschiedene Prinzipien. Das numerische Verfahren, bei der ein Arbeitsschritt, den eine Maschine ausführen sollte, mathematisch durch ein Programm beschrieben wurde. Oder das Record-Playback-Verfahren, bei dem ein*e Arbeiter*in einen Arbeitsschritt ausführt, dieser auf ein Magnetband aufgezeichnet und von der Maschine kopiert wird. Letzteres funktionierte recht gut. Es hatte aber einen Nachteil für die Bourgeoisie. Die Arbeiter*in und ihr Wissen hatte zuviel Macht und Möglichkeiten, die Produktion zu stören. Mathematische Beschreibungen konnten getrennt von der Fabrik erstellt werden, wodurch Solidarität zwischen den einzelnen Arbeiter*innen untergraben werden konnte. Numerische Verfahren setzten sich durch.

Dass Wissen einen Klasseninhalt besitzt, ist auch akut politisch relevant. Die Wissenschaft hat seit Beginn des Kapitalismus die Arbeit immer produktiver, aber damit auch anspruchsvoller, pausenloser und auslaugender gemacht. Das Klassenwissen de Proletariats hat implizit oder explizit erkannt, dass von einer Wissenschaft, die das soziale Wissen der Bourgeoisie produziert, wenig Gutes zu erwarten ist. Dies kann sich dann anstatt im Wunsch einer anderen Wissenschaft respektive einer anderen Gesellschaft in der Ablehnung jeder Form von Wissenschaft äußern. Die prinzipielle Ablehnung von modernen Impfstoffen hat ihre Grundlage in diesem Klassenwissen über die Wissenschaft im Kapitalismus an sich. Marxist*innen sollten nicht apologetisch dieses Klassenwissen der Bourgeoisie verteidigen, sondern den Umschlag in die Revolutionierung der Wissenschaft anstreben.

Die Internetökonomie

90% der Mystifizierungen der Internetökonomie verschwinden, wenn man das Marxsche Wertgesetz in Abhängigkeit der Zeit formuliert. Ein*e digitale*r Arbeiter*in arbeitet eine gewisse Länge des Tages und produziert eine Ware, deren Wert der Länge der gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit ist. Bezahlt wird der Teil des Tages, der der gesellschaftlichen notwendigen Arbeitszeit zur Produktion der Waren zur Erhaltung der Arbeitskraft benötigt wird. Ob diese Ware nun ein Computerspiel oder eine Tüte Kartoffelchips ist, ist vollkommen irrelevant. Wichtig ist, dass die Arbeit einen Gebrauchswert hervorbringt, also irgendeine Form materieller oder immaterieller Bedürfnisse befriedigen kann. Was produziert wird, bestimmen die Kapitalisten, da diese die zur Produktion benötigten Auslagen stämmen können. Self-Worker nehmen hier die gleiche zwieschlächtige Rolle, wie Kleinbürger*innen und Kleinbäuer*innen in der objektiven Produktion ein.

Ein Spezifikum der Internetökonomie ist jedoch die Bezahlung der Arbeiter*innen weder in Zeit- noch in Stücklohn, sondern als Erfolgslohn. Die geleistete Arbeit wird nur entgolten, wenn ein so genannter Meilenstein erreicht wurde, z.B. ein spezielles Programm funktionsfähig ist und fehlerfrei läuft. Dies führt dazu, dass die Angestellten ihre Arbeitszeit von selbst verlängern, falls dies zur Erreichung des Meilensteins notwendig ist. Da sie dafür jedoch nicht mehr Geld erhalten, wird ein immer geringerer Teil des Arbeitstages bezahlt und ein immer geringerer Teil des Tages steht der Reproduktion der Ware Arbeitskraft zur Verfügung. Dass mittlerweile die Reproduktionsfähigkeit dieser Arbeitskraft über lange Zeit kaum noch gegeben ist, zeigen viele Studien.

Aber wie sieht es mit der Möglichkeit aus, beliebig viele Kopien anzufertigen? Lässt dies den Wert eines Programms nicht gegen Null sinken. Das trifft nicht zu, da der potentielle Absatz bereits in die Kalkulation des Kapitals bei der Erstellung eines Programms enthalten ist. Angenommen, es werde geschätzt, dass ein Programm 200.000 mal verkauft wird, dass die Löhne 5 Mio Euro betragen, die Kosten für Büros, Server und Computer 3 Mio. Euro und die durchschnittliche Profitrate 25% beträgt. Dann kann leicht kalkuliert werden, dass das Programm für 50 Euro verkauft werden muss. Wenn die kalkulierte Verkaufszahl nicht erreicht wird, hat sich die vergegenständlichte Arbeitszeit nicht als gesellschaftlich notwendig erwiesen, wenn mehr verkauft werden, hat sie sich sogar als noch potenter erwiesen.

Ein wenig schwieriger sind Dienste, die formal kostenlos sind. Dass Menschen mit ihren Daten bezahlen, ist ein wenig schwammig. Vielmehr ist es so, dass die Daten und die zur Ermittlung benötigte Infrastruktur ein Produktionsmittel ist, dass in der Ware am Ende der Wertschöpfungskette mit bezahlt wird. Beispiel google: Google kann die durch Milliarden Suchanfragen ermittelten Zugriffsdaten und -zeiten auf Internetseiten dazu nutzen, um Firmen diese zur Verfügung zu stellen. Diese Daten befriedigen ein Bedürfnis der Kapitalisten, nämlich die Größe ihres potentiellen Kund*innenkreises abschätzen zu können. Bezahlt wird google der Erhalt der Infrastruktur, die Arbeit, die notwendig ist, die Programme zur Datenerhebung zu schreiben und aktuell zu halten und der Durchschnittsprofit. Google produziert damit ein immaterielles Produktionsmittel: das Wissen darüber, wie groß der zu erwartende Erlös einer Firma ist. Über den ganzen Produktionsprozess betrachtet, ist damit die Nutzung von google nicht kostenlos. Da der von google generierte Wert in die Kosten des konstanten Kapitals der nutzenden Firmen eingeht, wird dieser am Ende von den Konsument*innen mit bezahlt. Die Verschiebung der Kosten verschwimmt nur über die vielen Transformationsprozesse des Werts und die zeitliche Dauer. Der Mythos vom Prosumer, der Konsument, der selbst mit produziert, löst sich in der marxistischen Analyse auf.

Zusammenfassung

Guglielmo Carchedi hat auf 30 Seiten einen kleinen Husarenritt von den Prinzipien dialektischer Logik über Betrachtungen zu den Naturwissenschaften bis hin zu einer Kritik des Zeitgeistes der digitalen Gesellschaft unternommen. Die Erscheinung des Kapitalismus ändert sich, das Wesen des Kapitalismus, die Herrschaftsform einer Klasse zu sein, deren unbegrenztes Streben nach Profit Mensch und Natur zerstört, ist erhalten geblieben. Ein revolutionärer Umbruch kann nicht durch Veränderung der technischen Erscheinung dieses System erfolgen, sondern nur durch eine Revolutionierung des sozialen Systems.

Carchedis Ableitungen aus der Dialektik machen aber auch eines deutlich. Dialektik ist keine Abkürzung. Dialektik ist ein Weg, sich einen vollständigen Begriff von einer Sache zu machen. Man kann nicht einfach die Hegelschen oder Engelsschen Grund- und Transformationsgesetze anwenden und erhält auf mythische Weise eine Art neues Geheimwissen. Dialektik ist mehr als Erweiterung der Gesetze der formalen Logik und der bürgerlichen Empirie um die Dimension der Zeit oder anders gesagt, um die Dimension der Bewegung. Hierfür benutzt Carchedi den Begriff der potentiellen Realität. Die potentielle Realität ist dabei nicht beliebig. Sie muss erst durch wissenschaftliche Analyse gewonnen werden, durch Deduktion, durch Induktion und auch durch die Methoden bürgerlicher Empirie. Es ist also nicht die Methode an sich, die bürgerlich oder dialektisch ist, es ist ihr Gebrauch. Es ist ihre Einbettung in ein Klassenbewusstsein: entweder ins bürgerliche, dass sich nur für alles Realisierte interessiert, weil es die herrschenden Zustände konservieren möchte oder ins proletarische, dass die diese Zustände überwinden möchte und daher die Bewegung erkennt, welche durch die Klassengegensätze vorangetrieben wird.

Literatur:

Carchedi, G. (2011): Behind the Crisis. Marx´s Dialectics of Value and Knowledge. Leiden, Boston: Brill.

Carchedi, G. (2022): The Ontology and Social Dimension of Knowledge: The Internet Quanta Time. In: International Critical Thought. Online First. DOI: 10.1080/21598282.2022.2113170.

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