Südsudan: dystopische Dekarbonisierung

Heute wollen wir einen kleinen Blick in die Region werfen, genauer gesagt, in die seit 2011 unabhängige Region des Südsudan. Hier hat die Entdeckung großer Ölfelder zum Bürgerkrieg und zur Unabhängigkeit des südlichen Landesteils geführt, der Kampf um die Ölfelder wiederum hat zu einem starken Einbruch der Ölproduktion und dies wiederum zu einem neuen Bürgerkrieg geführt. Joshua Craze zeigte in der Environment & Security auf, wie die Ölrentenökonomie auf eine Ökonomie der Lizenzen zum Raub umgestellt wurde und dies Präsident Kiir zumindest zeitweilig die Macht sicherte. Eine etwas andere Geschichte der Dekarbonisierung.

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Profite ohne Ausbeutung?

Angesichts der Tatsache, dass der Kapitalismus bisher jede Krise überlebt hat, suchten viele Marxist*innen nach den Mechanismen hinter der Krisenbewältigung und fanden im Anschluss an Rosa Luxemburg die Kommodifizierung bisher unproduktiven Landes als einen bedeutenden Puffer. Klaus Dörre prägte im deutschen Raum hierfür den Begriff der kapitalistischen Landnahme. David Harvey erklärte die Accumulation by Dispossession sogar zur momentan dominanten Quelle des Profits. Und Anwar Shaikh brachte bereits 1986 den Begriff der Profits on Alienation in die Debatte ein. Alper Duman und E. Ahmet Tonak von den Universitäten in Izmir und Northhampton, MA wollten nun in der Review of Radical Political Economics wissen, wie groß denn der Anteil solcher Profite auf privatisiertes Land an der Gesamtproftmasse ist. Sie untersuchten hierfür das Fallbeispiel Türkei.

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