Herrn Michael Heinrichs Umwälzung der Werttheorie

Wer keine Meinung zu Michael Heinrich hat, ist kein*e richtige*r Marxist*in. Eine ganze Generation junger Menschen, die sich nach der Weltwirtschafts- und Finanzkrise 2008 Rechenschaft über das hiesige Gesellschaftssystem ablegen wollte, griff zu Heinrich kleinem schwarzen Büchlein aus dem Schmetterling-Verlag, um sich den Argumenten aus Marxens Kapital anzunähern.
Mit Marx’s Theory of Value in Chapter 1 of Capital hat der bekannte Marxist Fred Moseley nun sozusagen einen Anti-Heinrich vorgelegt. Dieses Buch soll nicht nur beim Verständnis des bekanntermaßen schwierigen ersten Kapitels des Kapitals helfen, sondern es kritisiert explizit Heinrichs Konzeption.

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War Marx Speziesist?

Die Kritik am Speziesismus, die Ablehnung, Tiere zum Mittel des menschlichen Genusses zu degradieren oder für sich nutzbar zu machen, stellt insbesondere für Tierrechtsaktivist*innen eine Motivation dar, auf Fleisch zu verzichten. Mit dem Marxismus verbindet sie eine Hass-Liebe. Auf der einen Seite stellt der Marxismus angesichts der Zuspitzung des Tierleids im industriellen Kapitalismus einen natürlichen Bündnispartner dar. Auf der anderen Seite wird Marx eine Verengung seiner Kritik auf das menschliche Elend unterstellt, die auf Grund eines teleologischen Fortschrittdenkens und übersteigerten Humanismus das Schicksal von Tieren als Produktionsmittel rechtfertige.
Die beiden unabhängigen Hamburger Wissenschaftler Michael Sommer und Christian Stache haben sich der Frage nach einem vermeintlichen Speziesismus von Karl Marx über seinen Arbeitsbegriff angenähert. Ihr Aufsatz Marx’s non-speciesist Concept of Labour erschien aktuell in der Capital&Class als Online First.

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