Der einen Freud, des anderen Leid: Das Buch Anderswo

Wenn China Mieville einen neuen Roman herausbringt – ein Autor, der im „Eisernen Zug“ so wunderbar den trotzkistischen Panzerzugmythos ins Fantastische übersetzte -, dann ist das schon mal ein Grund für hohe Erwartungen. Wenn als Co-Autor auch noch Keanu Reeves – Hollywoodstar aus Matrix und John Wick – auftaucht, dann verringert das die Spannung nicht. Wie passen der imaginative Reichtum Mievilles und die eindimensionalen Charakterdarstellungen Reeves zusammen? Und kann Mieville wie in anderen Büchern historisch-materialistische Erkenntniswerte schaffen? Eine Rezensentin meinte jedenfalls, es gäbe nur wenig Marx, aber viel Freud. Der Maßstab ist jedoch nicht, wie viel Marx jetzt im Buch steckt, sondern wie viel das Buch Marxist*innen sagen kann. Eine Rezension über The Book of Elsewhere (dt.: Das Buch Anderswo).

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Historisch-materialistische Science Fiction (1/X)

Am kommenden Sonntag jährt sich der Todestag einer der größten Autor*innen linker Science-Fiction- und Fantasy, Ursula K. Le Guin, zum fünften Mal. Zum Anlass dieses Datum sollen in einem Zweiteiler kurz die Möglichkeiten einer historisch-materialistischen Science Fiction umrissen werden und an Le Guins Werk The Dispossessed/ Freie Geister erörtert werden.

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China Mieville zum Kommunistischen Manifest

An Kommentaren, Essays und Büchern zum Kommunistischen Manifest mangelt es ganz sicher nicht. Aber wenn der Fantasy-Autor China Mieville ein Buch über das Gründungsdokument der kommunistischen Bewegung schreibt, ist das schon noch etwas ganz Besonderes. Denn die Fantasy ist genau das Genre der Literatur, dass buchstäblich Gespenster durch Europa gehen und Proletarier mit nichts außer Ketten erschaffen kann. Und Mievielle ist ein Meister darin, Metaphern, Allegorien und Sehnsüchte der Linken in Fantasiewelten zum Leben zu erwecken. In A Spectre, Haunting erweckt er das Manifest als Text, Textform, historisches Dokument und immernoch gültige Richtschnur zum Leben.

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