Palästina in Spanien befreien

Insgesamt kämpften 40.000 internationale Brigadist*innen im Spanischen Bürgerkrieg. 140 davon kamen aus dem britischen Mandatsgebiet Palästina. Und unter diesen waren wiederum fünf arabische Palästinenser. Dass 1936 arabische Palästinenser in Spanien kämpfen, ist dabei höchst ungewöhnlich. Denn es ist auch das Jahr des des gewaltsamen Aufstandes gegen die britische Mandatsherrschaft, der wie der Spanische Bürgerkrieg erst 1939 endete. Was suchten also arabische Kommunisten wie ʿAlī ʿAbdul Khāliq, einer dieser fünf, auf der iberischen Halbinsel? Der palästinensische Israeli Hussein Yassin schrieb 2019 eine Novelle über diesen außerordentlichen Zeitgenossen: Ali, die Geschichte eines ehrenhaften Mannes.

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Zur Dialektik des Zionismus

Die Bewertung des Zionismus als politische Theorie und praktische Bewegung ist global hoch umstritten. In der radikalen Linken wird zum einen der Begriff des Siedlerkolonialismus verwendet, welcher den Zionismus als ein koloniales Projekt in eine Reihe der Vertreibung, Entrechtung und Ausbeutung der indigenen Bevölkerung der Amerikas, der Ausplünderung der afrikanischen Rohstoffe oder mit dem einstigen südafrikanischen Apartheidsregime stellt. Andere Linke – insbesonders im deutschen Diskurs – sehen in Israel die notwendige Konsequenz aus der Shoah, dass Jüd*innen weltweit einen Schutzraum bräuchten und sich damit antizionistische Argumentationen auch gegen alle Jüd*innen in und außerhalb Israels richteten. Raef Zreik entwarf eine dialektische Analyse des Zionismus. Anstatt den Zionismus entweder als eine Form des Kolonialismus oder als historischen Sonderfall zu charakterisieren, müsse man ihn als das nehmen was er ist, die Einheit der beiden widersprüchlichen Elemente.

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