Weltkarte der Ausbeutung

Die marxistische Forschung hat in den letzten Jahren immer wieder versucht, die strukturelle Ungleichheit zwischen den Weltregionen quantitativ aufzuarbeiten und den den Raubzug der imperialistischen Zentren im Trikont sichtbar zu machen. Jonathan Coglianio, Roberto Veneziani und Naoki Yoshihara von den Universitäten in Boston, London und Tokyo haben in einer gemeinsamen Arbeit versucht, ein neues Imperialismusmodell auf der Grundlage von Roemers Theorie des analytischen Marxismus zu konstruieren. Es soll den Imperialismus mit leicht zugänglichen Daten kartographieren können.

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Space & Communism statt Space Communism: Der chinesische Sozialismus in der ausbleibenden Weltrevolution

Man braucht kein großer Kritiker Xi Jinpings oder der Kommunistischen Partei Chinas zu sein, damit einem auffällt, dass der Sozialismus in der Volksrepublik wenig mit dem gemeinsam hat, was Karl Marx vor Augen gehabt hat. Seit 45 Jahren betreibt das Land einen beständigen marktwirtschaftlichen Öffnungskurs, alte Klassenstrukturen haben sich verfestigt,neue sind entstanden, anstatt abzusterben und chinesisches Kapital wird fleißig in die halbe Welt exportiert. Gibt es daher noch irgendetwas sozialistisches an China außer historische Bezüge und rote Fahnen? Zu Erörterung sind marxistische Stimmen aus China selbst von großer Bedeutung.

Renjiang Chen von der Akadamie des Marxismus in Beijing erläuterte den chinesischen Weg zum Kommunismus durch eine Diskussion des Zusammenhangs von Raum und Sozialismus.

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Ausblick auf die Rosa-Luxemburg-Konferenz 2024: Torkil Lauesens globale Perspektive

Am 13. Januar 2024 findet zum 29. Mal die Rosa-Luxemburg-Konferenz der Tageszeitung junge Welt unter dem Motto »Wem gehört die Welt?« im Tempodrom in Berlin statt. Sie wird als Livestream übertragen, Tickets sind aber noch an der Tageskasse erhältlich. Die große thematische Klammer wird die Bewertung des zeitgenössischen Antiimperialismus sein. Mit Fikrejesus Amahazion wurde ein Menschenrechtsforscher aus Eritrea, mit Sevda Karaca ein türkische Abgeordnete der Arbeiterpartei und mit Ignacio Ramonet eine zentrale Figur des Weltsozialforums eingeladen. Jeremy Corbyn wird gemeinsam mit anderen britischen Aktivisten eine Manifestation abhalten. Das Programm ist also recht bunt gemischt und keinesfalls ausschließlich marxistisch oder kommunistisch. Als dezidierten Kommunisten könnte man wohl noch am ehesten Torkil Lauesen bezeichnen, der über die Frage, wie Widerstand, praktische Solidarität und Antiimperialismus heute zu organisieren seien, referieren wird. Sein Buch Die globale Perspektive wurde letztes Jahr beim Unrast-Verlag aus dem Dänischen ins Deutsche übersetzt. Wir nutzen seine Einladung, um die zentralen Thesen des Buches vorzustellen und einen kleinen Vorgeschmack auf die Konferenz zu geben.

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Was bringt eigentlich die Theorie des ungleichen Tauschs?

Über den ökonomischen und ökologischen ungleichen Tausch entspinnt sich seit Jahren eine Debatte, sowohl über seine Funktionsmechanismen, als auch politische Konsequenzen. Die Capitalism Nature Socialism dokumentierte stellvertretend einen Streit zwischen Andrea Ricci, Alf Horborg und Peter Sommerville (hier bereits dokumentiert). Jüngst veröffentlichte Ricci in diesem Journal eine erneute Antwort, in der er insbesondere die Bedeutung des ungleichen Tausches für die internationale soziale Bewegung diskutierte.

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Die internationale Forschungsstelle DDR

Um eine vom bürgerlichen Ideologieapparat unabhängige Instanz zur Erforschung des wechselvollen Verhältnisses von DDR und dem nichtimperialistischen Ausland, wurde die internationale Forschungsstelle DDR gegründet. Sie arbeitet in Partnerschaft mit dem Tricontinental Institute for Social Research, das mit klangvollen Namen wie Jeremy Corbyn oder Vijay Prashad verbunden ist. Eine kleiner Abriss über das Institut und seine bisher veröffentlichten Schriften.

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Neue Studien zur chinesischen Imperialismusfrage (I)

Die Frage, ob China imperialistisch und womöglich den USA hier ebenbürtig ist, besitzt angesichts der angespannten Weltlage besondere Brisanz. Daher lohnt es sich, der Frage ernsthaft nachzugehen. Im aktuellen Journal of Economic Surveys wurden verschiedene Studien zur Wirtschaft Chinas vorgestellt. In den folgenden beiden Beiträgen soll einmal an der Politik der Neuen Seidenstraße (Belt-and-Road) und andererseits an der Umweltpolitik erörtert werden, ob China als imperialistisch bezeichnet werden kann und was dieser Imperialismus eigentlich für die peripheren und anderen semi-peripheren Staaten bedeutet.

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