Blick ins Heft: die neue Вопросы политической экономии

Russland ist kein totalitäres System. Auch wenn Kritik am Krieg in der Ukraine oder die Kooperation mit westlichen Geldgebern immer ein Ritt auf der Rasierklinge sind, werden viele politische und wirtschaftliche Fragen kontroverser diskutiert als in Deutschland. Marxistische Wissenschaft hat sogar an den Universitäten überlebt und unter dem akademischen Überbau dutzender kapitalismuskritischer Lehrstühle an den Universitäten erstreckt sich eine breite Basis an verschiedensten Schulen, Journalen, Blogs, Videoprojekten oder Graswurzelorganisationen. Ein Leitmedium der akademischen Linken in Russland ist die Voprosi Politicheskoi Ekonomii, die Fragen der politischen Ökonomie. Sie wird von der Lomonossow-Universität in Moskau herausgegeben und von den beiden bekannten Marxisten Aleksandr Buzgalin und Andrey Kolganov redaktionell geleitet. Sie erscheint vierteljährlich und kann kostenlos auf ihrer Homepage (siehe Literatur) eingesehen werden. Vergangene Woche erschien die aktuelle Ausgabe. Ein kleiner Überblick über drei interessante Beiträge.

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Afrofuturismus und Klimakrise

Dass der zukünftige Gang der Produktivkraftentwicklung ganz maßgeblich von der Klimakrise abhängen wird, ist weitgehend unstrittig. Um Modellrechnungen eine narrative und emotionale Komponente hinzuzufügen, hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten die Cli-Fi – die Climate Fiction – als Seitenarm der Science Fiction herausgebildet. Werke der Cli-Fi können dabei als Gedankenexperimente verstanden werden, welche Szenarien unter Voraussetzung einiger Modellwerte entwerfen und sich selbst weitertreiben. In Carl Deaths Aufsatz „Africanfuturist Socio-Climatic Imaginaries and Nnendi Okorafor´s Wild Necropolitics“, welche in der aktuellen Antipode, einem Journal für kritische Geographie erschienen ist, untersucht der Autor eine ganz spezielle Perspektive.

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