Warum kämpfen sowohl die sozialen Bewegungen der kapitalistischen Zentren und der Peripherie gegen den Freihandel? Ließe sich auch nicht eine global gerechte Handelsordnung etablieren? Andrea Ricci möchte mit Hilfe des Konzepts des ungleichen Tauschs zeigen, warum der Kampf gegen den Freihandel die lohnabhängigen Klassen weltweit einigen könnte. Er schließt damit an eine Debatte an, die im letzten Jahr in der “Capitalism Nature Socialism” eröffnet wurde.
WeiterlesenSchlagwort: ökologisch ungleicher Tausch
Wie erneuerbare Energien den Kolonialismus in Mexiko erneuern
Vergangene Woche wurde mit Claudia Sheinbaum nicht nur die erste Präsidentin Mexikos und zugleich die erste jüdische Präsident*in Südamerikas gewählt, sondern auch eine ausgebildete Klimaforscherin. Sie gilt als Ziehtochter des scheidenden Präsidenten Obrador, dessen Politik sie weiterzuführen versprach; außer, dass sie den energiepolitischen Fokus noch stärker auf erneuerbare Energien setzen wolle. Sheinbaum versprach dabei, weniger auf die Kräfte des Marktes zu setzen, private Beteiligungen am Energiemarkt zu deckeln und staatlich Milliarden zu investieren. Dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in einem multiethnischen Land mit bis heute prägender kolonialer Geschichte ein riesiges politisches Problem ist, zeigte Carlos Tornel von der Universität in Durkham.
WeiterlesenWas bringt eigentlich die Theorie des ungleichen Tauschs?
Über den ökonomischen und ökologischen ungleichen Tausch entspinnt sich seit Jahren eine Debatte, sowohl über seine Funktionsmechanismen, als auch politische Konsequenzen. Die Capitalism Nature Socialism dokumentierte stellvertretend einen Streit zwischen Andrea Ricci, Alf Horborg und Peter Sommerville (hier bereits dokumentiert). Jüngst veröffentlichte Ricci in diesem Journal eine erneute Antwort, in der er insbesondere die Bedeutung des ungleichen Tausches für die internationale soziale Bewegung diskutierte.
Weiterlesenökologischer und ökonomischer ungleicher Tausch
Dass die Ärmsten die höchsten Kosten des Klimawandels tragen, ist so offensichtlich, dass es eine Binsenweisheit geworden ist. Und gerade, weil es so ein Allgemeinplatz geworden ist, haben sich viele Ökonom*innen und Ökolog*innen auf die Suche nach einer Präzisierung gemacht. Ein Großteil stützt sich mehr oder weniger auf den Begriff des ungleichen ökologischen Tausches.
Andrea Ricci, Assistenzprofessor an der Universität in Urbino, hat vor zwei Jahren ein herausragendes Buch zum ungleichen ökonomischen Tausch vorgelegt. Er hat in der aktuellen Capitalism Nature Socialism seine mit der ökomarxistischen Metrik des ungleichen ökologischen Tauschs nach Foster und Holleman verglichen. Das Ergebnis: der Zusammenhang von Armut und Umweltzerstörung lässt sich mit großer Signifikanz messen.
Ökologisch ungleicher Tausch? Eine Diskussion
Wer ein Bild der Erde bei Nacht ansieht, sieht ein Stück politische Ökonomie. In den imperialistischen strahlen die Lichter. In den Regionen, in denen Öl, Kohle und andere Bodenschätze lagern, ist es dunkel. Die Ressourcen wandern vom globalen Süden in den Norden. Der Müll nimmt den entgegengesetztem Weg. Eine zeitgemäße politische Ökonomie des Imperialismus muss dieses Paradox erklären können. Alf Hornborg hat sich seit nunmehr 30 Jahren mit er Frage beschäftigt, warum ausgerechnet die Herkunftsländer unserer wichtigsten Ressourcen am wenigsten von ihnen profitieren. Gemeinsam mit an deren Wissenschaftlern entwickelte er die Theorie des ökologisch ungleichen Tauschs.
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