Relative, absolute und Überausbeutung

Im letzten Jahr wurde die Dialektik der Abhängigkeit von Ruy Mauro Marini erstmals in englischer Sprache verlegt. Seither lebte der Diskurs zwischen westlichen und südamerikanischen Marxist*innen spürbar auf. Zentral ist steht dabei Marinis Begriff der Überausbeutung als soziales Verhältnis zwischen peripheren und imperialistischen kapitalistischen Ländern. ony Burns hat diese Debatte in der aktuellen Capital&Class ganz grundsätzlich aufgerollt. Er sympathisiert zwar mit dem Konzept der Überausbeutung, hält den Begriff der Ausbeutung bei Marx selbst hingegen noch für zu wenig systematisiert. Aus den drei Kapitalbänden hat er nochmal alle Formen der Ausbeutung und ihren Einfluss auf die Mehrwertrate zusammengefasst.

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Zur Nichtaktualität von Ruy Mauro Marini

Die Debatte um den Charakter des Imperialismus ist im Moment voll entfacht. Die jeweiligen Antworten führen zu unterschiedlicher Positionierung in internationalen Konflikten. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage, ob Länder außerhalb der westlichen kapitalistischen Zentren imperialistisch sind oder sein können. Eine in Südamerika populäre marxistische Theorie ist die des Subimperialismus von Ruy Mauro Marini (näheres hier). Rodrigo Luiz Medeiros da Silva untersuchte in den Latin American Perspectives verschiedene ökonomische Parameter Brasiliens im Hinblick auf die Vorhersagen Marinis. Er kommt zu dem Schluss, dass die empirischen Daten gegen die Subimperialismus-Theorie sprächen.

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Zur Aktualität des Denkens von Ruy Mauro Marini

Die aktuellen Latin American Perspectives beschäftigen sich in einer Doppelausgabe mit der Dialektik von Abhängigkeits- und Entwicklungstheorien. Sie stellen den Kampf um das Framing der Politik als einen Klassenkampf dar, indem die Bourgeoisie unter dem Label „Entwicklung“ durch kapitalistische Öffnung eine Annäherung an den Lebensstandard der westlichen Welt verspricht, während proletarische Organisationen gerade in der „Abhängigkeit“ vom Weltmarkt einen Angriff auf Arbeiter*innenrechte erblicken. Allen Autor*innen gemeinsam ist der Bezug auf einen Namen: Ruy Mauro Marini, der selbst 16 Jahre lang für das Journal arbeitete. In diesem Artikel sollen Leben und Werk Marinis unter der Frage vorgestellt werden, warum ausgerechnet er heute in der neomarxistischen Debatte in Lateinamerika eine so bedeutende Rolle spielt.

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