Dzarasov statt Buzgalin: die Voprosi unter neuer Regie

Nachdem Anfang des Jahres Aleksandr Buzgalin überraschend gestorben ist, hat Professor Ruslan Dsarazov nun die Leitung der Voprosi Politiciskoi Ekonomii übernommen. Das wichtigste Bulletin des russischen akademischen Marxismus hat damit einen prominenten neuen Kopf bekommen. Allerdings wird das Erbe Buzgalins noch einige Monate in den Voprosi nachklingen. So auch in der aktuellen Ausgabe. Diese beschäftigt sich mit der Entwicklung des globalen Kapitalismus und den sich daraus entfaltenden Widersprüchen. Und kein anderer als Buzgalin verfasste den Leitartikel, der aus dem Jahre 2008 stammt. Schlägt das Journal darüber hinaus aber neue Wege ein?

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Obdachlos in Seattle

Häufig reicht die Kritik an Gentrifizierung nicht über den moralischen Appell, besetzte Häuser nicht zu räumen, die Punkerkneipe von nebenan stehen zu lassen und vielleicht ein bisschen Nachbarschaftshilfe zu organisieren hinaus. Marxistische Analyse und Durchdringung der hinter Gentrifizierung stehenden sozialen Beziehungen bleiben eher Mangelware. Die US-amerikanischen Wissenschaftler Matthew B. Anderson, Elijah C. Hansen und Jason Y. Scully von der Eastern Washington University haben die politische und ökonomische Entwicklung eines ehemaligen Industrieviertels von Seattle unter die Lupe genommen. Sie verknüpften in ihrem Dossier „Class monopoly rent and the urban sustainability fix in Seattle’s South Lake Union District“ in der aktuellen Economy and Space die kommunalpolitischen Programme hinter der Gentrifizierung mit der Marxschen Rententheorie.

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