Es geht voran, Herr Sraffa

Über Karl Marx und Friedrich Engels weiß man eines, wenn man auch sonst nichts weiß. Beide waren der Fortschrittsgläubigkeit verfallen. Die permanente Entwicklung und ständige Revolutionierung der Produktionsmittel war nach ihrer Auffassung der Motor der Geschichte.
Michael Gaul hat in der Review of Radical Politcal Economics die Kritik am Marxschen Fortschrittsmodell einer gründlichen Revision unterzogen. Er zeigte, dass die meiste Kritik aus einem ungenügenden Verständnis der ökonomischen Theorie von Marx resultiert. Die fundierteren Einsprüche wiederum lassen sich empirisch widerlegen.

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Marx hatte mal wieder Recht … diesmal: Produktivität

Seit dem Beginn der 50er Jahre geht die Produktivitätsentwicklung in den westlichen Industrienationen langsam, aber stetig zurück. 2008 schrumpfte die Produktivität in Deutschland sogar das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, mit der Coronakrise 2020 ein zweites Mal. Insgesamt lag die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigem 2022 noch immer unter dem Niveau von 2017. Das kratzt nicht nur mächtig am Selbstverständnis der deutschen Bourgeoisie als Innovationsstandort. Was können wir allerdings über die Gründe des Produktivitäts-Slowdowns aussagen? Thanasis Maniatis und Costas Passas haben in der Capital&Class verschiedene Theorien und Einflussfaktoren getestet. Und zeigen: am besten erklärt man das Phänomen mit Ye Good Olde Marx.

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Zufälle gibt´s – die Profitrate in Südkorea

Glaubt man den Liberalen, müsste jede Gesellschaft ohne die Genialität ihrer Kapitalist*innen augenblicklich zu Grunde gehen. Sie seien es, die visionäre Ziele verfolgten, den Motor des Fortschritts bildeten und ohne die keiner der dummen und faulen Arbeiter*innen morgens vom Sofa runter käme. Es sei daher nur gerecht, dass sie von den erwirtschafteten Reichtümern ihren kleinen Obolus abzwackten und wenn dieser viele Milliarden betrage, dann sei dies noch immer recht bescheiden.
Allerdings gibt es zwei Größen, welche die Realität der kapitalistischen Wirtschaftsweise besser beschreiben als Genialität. Und das sind Profitstreben und Zufall. Mit diesen beiden Zutaten versuchte der südkoreanische Ökonom Deokmin Kim, ein Modell zu entwickeln, welches die Profitraten in der Republik simulieren könne.

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