Internationale Spaltung des Finanzkapitals

Innerhalb der kommunistischen Bewegung herrscht immer noch ein tiefer Dissens über den Charakter des Imperialismus. Ist er tatsächlich eine alle Länder umfassende Epoche, in der die nationalen Kapitalistenklassen mit den selben Mitteln konkurrieren und die westlichen einfach nur erfolgreicher sind? Oder hat die Geschichte die Welt in zwei unterschiedliche Sphären geteilt – eine zentrale und eine periphere -, die zu einer prinzipiellen Abhängigkeit der zweiten von der ersten führt und deren Überwindung ein progressiver Akt wäre? Der lateinamerikanische Strukturalismus hat in den vergangenen Jahren das Konzept der internationalen Teilung der Arbeit zum Konzept der internationalen Teilung der Finanzen weiterentwickelt. Es will aufzeigen, wie die auf dem Weltmarkt gehandelten Finanztitel zu unterschiedlichen Abhängigkeiten führen.

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Trumps Zollpolitik vor dem Hintergrund des niedergehenden Dollarimperialismus

Es ist in den aktuellen bürgerlichen Medien eine absolute Binsenweisheit: Seit Jahrzehnten habe die USA uneigennützig die Sicherheit in Europa garantiert. Da der amerikanische Steuerzahler nicht mehr länger in die Pflicht genommen werden solle, müsse Europa nun selbst aufrüsten und das leisten, was zuvor die Vereinigten Staaten geleistet hätten. So spricht Trump und so sprechen es die deutschen Politiker*innen bis in die Reihen der SPD nach. Kritisch sind sie nur gegenüber Trumps Befund, dass das US-Außenhandelsdefizit endlich sinken müsse, notfalls mit einer strengen Schutzzollpolitik. Dass die militärische Neuorientierung der USA und die Zollpolitik zusammengehören, erkennen dabei die wenigsten. Ein Blick auf das internationale Währungssystem seit dem Zweiten Weltkrieg verrät aber: das tut es. Jongchul Kim rollte in der WRPE nochmal den roten Faden ab.

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