Internationale Spaltung des Finanzkapitals

Innerhalb der kommunistischen Bewegung herrscht immer noch ein tiefer Dissens über den Charakter des Imperialismus. Ist er tatsächlich eine alle Länder umfassende Epoche, in der die nationalen Kapitalistenklassen mit den selben Mitteln konkurrieren und die westlichen einfach nur erfolgreicher sind? Oder hat die Geschichte die Welt in zwei unterschiedliche Sphären geteilt – eine zentrale und eine periphere -, die zu einer prinzipiellen Abhängigkeit der zweiten von der ersten führt und deren Überwindung ein progressiver Akt wäre? Der lateinamerikanische Strukturalismus hat in den vergangenen Jahren das Konzept der internationalen Teilung der Arbeit zum Konzept der internationalen Teilung der Finanzen weiterentwickelt. Es will aufzeigen, wie die auf dem Weltmarkt gehandelten Finanztitel zu unterschiedlichen Abhängigkeiten führen.

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Die Auto-Monopolkonzerne leben auf Kosten ihrer Zulieferer

Gewerkschaften sehen den Erfolg der deutschen Automobile eher in der Lohnzurückhaltung der Arbeiter*innen begründet und verlangen ein größeres Stück vom Kuchen; das Kapital teilt die Prämisse, pocht aber auf Wettbewerbsfähigkeit. Was allerdings die gesamte Wertschöpfungskette zum Erfolg der Autobauer beitrug, das wurde geflissentlich vernachlässigt. Manuel Gracia Santos, Miguel Montanyá und María J. Paz haben sich in der Review of Radical Political Economics mit Hilfe einer Input-Output-Analyse die gesamte Wertschöpfungskette der deutschen Automobilindustrie angeschaut.

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Nutzt Putin Hunger als Waffe?

Es war eine seltsame Klage, welche die osteuropäischen Länder Ende Januar erhoben. Billiger ukrainischer Weizen überschwemme die Futtermittelmärkte. Anstatt weiter nach Afrika oder in den Nahen Osten verschifft zu werden, würde der Weizen von europäischen Mastbetrieben aufgekauft. Einheimische Produkte könnten nicht mehr abgesetzt werden. Ungeerntete Maispflanzen verrotteten in Rumänien vor sich hin.

Dabei wurden noch im Sommer 2022 Schreckensszenarien ausgemalt, wie die russische Invasion in der Ukraine den Welthunger befördern würde. Wie passt das zusammen? Derek Hall hat im aktuellen Journal of Peasant Studies die Erklärungsansätze der Forschung systematisiert.

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