Der Kommunismus-Kongress 2023

Am vergangenen Wochenende lud die Kommunistische Organisation nach dem Auftakt im vergangenen Jahr erneut zum Kommunismus-Kongress ins Berliner ND-Gebäude. Unter dem Eindruck des nun anderthalb Jahre andauernden Kriegs in der Ukraine und der am Samstag begonnen Zuspitzung der Kämpfe in Israel und Palästina stellte sich der Kongress erneut die Frage, welche Rolle die kommunistische Bewegung in einer sich verschiebenden geopolitischen Lage spielen könne.

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China Mieville zum Kommunistischen Manifest

An Kommentaren, Essays und Büchern zum Kommunistischen Manifest mangelt es ganz sicher nicht. Aber wenn der Fantasy-Autor China Mieville ein Buch über das Gründungsdokument der kommunistischen Bewegung schreibt, ist das schon noch etwas ganz Besonderes. Denn die Fantasy ist genau das Genre der Literatur, dass buchstäblich Gespenster durch Europa gehen und Proletarier mit nichts außer Ketten erschaffen kann. Und Mievielle ist ein Meister darin, Metaphern, Allegorien und Sehnsüchte der Linken in Fantasiewelten zum Leben zu erwecken. In A Spectre, Haunting erweckt er das Manifest als Text, Textform, historisches Dokument und immernoch gültige Richtschnur zum Leben.

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Von Dissenz und Klärung: Der Kommunismus-Kongress

Die Streitfragen der kommunistischen Weltbewegung klären und eine aktionsfähige proletarische Partei aufbauen. Nicht weniger hat sich die Kommunistische Organisation (KO) seit 2018 vorgenommen. Einen wesentlichen Schritt zur Umsetzung dieser Ziele sollte der Kommunismus-Kongress spielen, der am vergangenen Wochenende im ND-Gebäude in Berlin stattfand. Konnte er dazu beitragen? Ein kleiner, subjektiver Bericht.

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Dunkhase oder Sandleben? Dunkhase und Sandleben!

Der Papyrossa-Verlag hat 2022 zwei Bücher über Planwirtschaft und Arbeitszeitrechnung innerhalb weniger Wochen herausgegeben. Guenther Sandlebens „Gesellschaft nach dem Geld“ und Dunkhases „Plädoyer für Planwirtschaft“ sind zwei Bücher, die miteinander in Diskussion treten. Während Sandleben eher den knappen Überlicksband mit Fokus auf die Debatten von Wirtschaftswissenschaftlern aus den kapitalistischen Ländern vorgelegt hat, erweitert und vertieft Dunkhase mit Aspekten der real-sozialistischen Debatten und den konkreten Vorschlägen Cockshotts und Cottrells. Zum Abschluss der kleinen Rezensionsserie möchte ich die beiden Bücher gerne einmal in den Kernpunkten vergleichen.

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Reichtum im Kommunismus: Disposable Time

„Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine “ungeheure Warensammlung”, die einzelne Ware als seine Elementarform.“ So beginnt Karl Marx Das Kapital. Aber wie erscheint eigentlich der Reichtum kommunistischer Gesellschaften? Allgemein akzeptiert ist eine Definition, die in den Theorien über den Mehrwert und im Maschinenfragment auftaucht: Disposable Time … Zeit für Muße, Zeit für Entwicklung der Fähigkeiten, Zeit, die nicht gearbeitet werden muss. Aber warum verwendet Marx nicht den Terminus verfügbare Zeit? Das kommt daher, dass die Idee von einem englischsprachigen Publizisten stammt, dessen Identität Marx nicht einmal kannte.

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