Kapitalfluchthelfer IWF

Jährlich fließen etwa 6 Milliarden Euro an Entwicklungshilfe nach Afrika.Das klingt erstmal nach einer ganzen Menge. Aber wie viel fließt zurück? Der Finanzstrom allein aus der Subsahara beläuft sich auf jährlich zwei Billionen Dollar. Zwei Billionen. Das entspricht dem halben Bruttoinlandsprodukt Deutschlands. Das Geld, das für Rohstoffe, landwirtschaftliche Erzeugnisse, einfache Industrieprodukte und durch den Tourismus in die armen Weltregionen fließt, bleibt nicht dort, sondern versickert ebenso schnell wieder. Und es fehlt für Investitionen, Subventionen, staatliche Einrichtungen, Sozialleistungen oder allgemein den Konsum. Kapitalflucht stellt natürlich für die betroffenen Länder ein enormes Problem dar.Ein Grundpfeiler der imperialistischen Wirtschaftsstruktur ist dabei der Internationale Währungsfonds IWF. Elias Nosrati, Andreas Kern, Bernhard Reinsberg und Dilek Sevinc haben für die Socio-Economic Review aus Oxford die Rolle des IWF bei der Kapitalflucht untersucht. Die Ergebnisse dürften wenige überraschen.

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Klappt fast überall: eine Analyse zur Edition der Kapitel zum tendenziellen Fall der Profitrate durch Engels (2/2)

Die Debatte darum, wie stark Engels entgegen seiner besten Absichten, den dritten Kapitalband so nah wie möglich an den Marxschen Manuskripten zu orientieren, Gedanken von Marx doch verändert hat, existiert eigentlich schon mit der Veröffentlichung 1894. Seitdem die Manuskripte nun auch vollständig verfügbar sind, hat sich die Debatte nochmal intensiviert. Insbesondere das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate steht dabei im Mittelpunkt des Interesses, hat Marx dieses doch selbst als das wichtigste Gesetz der modernen Ökonomie bzw. das wichtigste Gesetz vom historischen Standpunkt aus bezeichnet. Chrstos Balomenos von der Nationalen und Kapodistrias-Universität in Athen, hat Kapital Band 3 und die Manuskripte Zeile für Zeile untersucht und die Veränderungen durch Engels im Detail bewertet.

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Hier fängt das Manuskript an (1/2)

Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein MEGA-Projekt. Die zweite und grunderneuerte Marx-Engels-Gesamtausgabe hat sich zum Ziel gesetzt, wirklich den vollständigen schriftlichen Nachlass von Karl Marx und Friedrich Engels zu edieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Insbesondere in den USA hat die Veröffentlichung der Manuskripte und Vorarbeiten zu den Kapital-Bänden viele Diskussionen neu angestoßen. Kenji Mori untersuchte ein Manuskript, dass den Einfluss der Umschlagszeit auf das fixe und zirkulierende Kapital untersuchte.

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Turn over Turnover Time

Guido de Marco analysierte im 39. Jahresband der Emerald Research in Political Economy
in Anschluss an Fred Moseley ein Manuskript, dass Marx für die Erstellung des zweiten und dritten Kapital-Bandes anfertigte und auf dessen Grundlage Engels die Bände zusammenstellte. Er diskutierte, wie die organische Zusammensetzung und Umschlagszeit sich auf die Profitraten auswirken und was Kapitalisten wirklich tun können, um ihr Kapital höchstmöglich zu verwerten. Er folgt dabei einem Ansatz, der Schule macht.

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Arbeitszeitverkürzung für das Kapital

In Zeiten des von der Bourgeoisie ausgerufenen Fachkräftemangels tritt eine Bestimmung wieder an die gesellschaftliche Oberfläche, die Karl Marx bereits im ersten Kapital-Band feststellte: im Wesen ist jeder Klassenkampf ein Kampf um die Länge des Arbeitstages. Während die Gewerkschaften mit Blick die Überlastung der Belegschaften in jedem Tarifstreit immer wieder auf Arbeitszeitreduzierung pochen, fordern die Parteien der Kapitalisten CDU, FDP und AfD die Abschaffung der 40-Stunden-Woche, wobei diese mit Steuernachlässen und mehr „Flexibilität“ schmackhaft gemacht werden soll. In Chile wird gerade der umgekehrte Weg beschritten. Ein Gesetz reduziert hier bis 2028 den durchschnittlichen Arbeitstag von 9 auf 8 Stunden.

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Wie was wo wächst: globale Akkumulationsregime

Phänomenologisch nennen wir konkrete Systeme der Profitmaximierung Akkumulationsregime, die nicht nur eine Antwort auf den Stand der nationalen Klassenkämpfe und Produktivkraftentwicklung sind, sondern auch auf die Zumutungen des Weltmarkts. Diese Akkumulationsregime wirken wiederum auf die Klassenverhältnisse zurück und damit auch auf das Klassenbewusstsein, sodass sich viele politische Erscheinungen auf die jeweiligen Akkumulationsregime zurückführen lässt.
Die aktuelle Ausgabe des European Journal of Economics and Economic Policies hat verschiedene Aufsätze zur Analyse verschiedener Wachstumsregime versammelt. Insbesondere die Weltfinanzkrise von 2008 hat hier eine überwältigende Dynamik in Gang gesetzt.

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Globales Wertgesetz 2.0

Das Marxsche Wertgesetz, nachdem unabhängig vom staatlichen Handeln Preise und Werte von der Zeit der abstrakten Arbeit abhängen, ist nicht nur von bürgerlichen Ökonom*innen, sondern auch von marxistischen Autor*innen vielerorts kritisiert worden. Insbesondere auf globaler Ebene erscheint es kontraintuitiv. Wird nicht in der kapitalistischen Peripherie weit länger und intensiver gearbeitet, als in den imperialistischen Zentren? Fällt nicht zugleich ausgerechnet dort nur ein Bruchteil des Werts ab? Wie passt das zusammen? Und wenn Wert, wie Marx sagt, eine soziale Kategorie ist, muss sich dann die Abhängigkeit des globalen Südens nicht auch in einem der Realität angemessenen veränderten Wertgesetz widerspiegeln?

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Du hast doch ein Ziel vor Augen: Utopien simulieren (1/2)

Wie allgemein bekannt hat Karl Marx die utopischen Sozialisten dafür kritisiert, dass sie sich Systeme für ein vermeintlich perfektes Leben ausgedacht haben, an denen sie die Wirklichkeit gemessen haben, anstatt aus der Logik der Wirklichkeit heraus eine Kritik der bürgerlichen Produktionsweise zu entwickeln. Einige Marxist*innen sehen jedoch in einer zu starren Interpretation des Gangs von der Utopie zur Wissenschaft den Verlust der Perspektive und des Auswegs aus der Affirmation des Bestehenden. Die aktuelle Ausgabe der Review of Evolutionary Economics hat verschiedene Aufsätze über die wissenschaftliche Kartographierung postkapitalistischer Utopien versammelt. Sowohl marktsozialistische, partizipative oder cyberkommunistische Modelle wurden hier hinsichtlich ihrer Operationalisierbarkeit und Aussagekraft geprüft; mit einigen spannenden Erkenntnissen und vielen offenen Fragen.

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Profite ohne Ausbeutung?

Angesichts der Tatsache, dass der Kapitalismus bisher jede Krise überlebt hat, suchten viele Marxist*innen nach den Mechanismen hinter der Krisenbewältigung und fanden im Anschluss an Rosa Luxemburg die Kommodifizierung bisher unproduktiven Landes als einen bedeutenden Puffer. Klaus Dörre prägte im deutschen Raum hierfür den Begriff der kapitalistischen Landnahme. David Harvey erklärte die Accumulation by Dispossession sogar zur momentan dominanten Quelle des Profits. Und Anwar Shaikh brachte bereits 1986 den Begriff der Profits on Alienation in die Debatte ein. Alper Duman und E. Ahmet Tonak von den Universitäten in Izmir und Northhampton, MA wollten nun in der Review of Radical Political Economics wissen, wie groß denn der Anteil solcher Profite auf privatisiertes Land an der Gesamtproftmasse ist. Sie untersuchten hierfür das Fallbeispiel Türkei.

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En VoC: Vergleichende Kapitalismusanalyse in Griechenland

Konrad Sobczyk von der Universität in Manchester hat jüngst in der New Political Economy eine Analyse der griechischen politischen Ökonomie in Rahmen des Konzepts der vergleichenden Kapitalismusanalyse angefertigt. Insbesondere der Begriff des „internen Fluchtpotentials aus der Abhängigkeit“ könnte ein Schlüssel für ein Verständnis der Sichtweise der KKE sein.

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