One Size doesn’t fit all

Die aufgeschriebene Debatte darüber, wie bürgerliche in Preisen geführte Statistiken im Spiegel der Marxschen Arbeitswertlehre interpretiert werden können und zum Beispiel eine Bestätigung oder Widerlegung des tendenziellen Falls der Profitrate erlauben, füllt mittlerweile ganze Bibliotheken. Wie behandelt man die unproduktive Arbeit? Wie das fiktive Kapital? Oder das Transformationsproblem? Schwierig, schwierig, schwierig. Joshua J. Watterton fand in der Critical Sociology in der Tradition Shane Mages und Murray E.G. Smiths eine sehr spannende Antwort.

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Es geht voran, Herr Sraffa

Über Karl Marx und Friedrich Engels weiß man eines, wenn man auch sonst nichts weiß. Beide waren der Fortschrittsgläubigkeit verfallen. Die permanente Entwicklung und ständige Revolutionierung der Produktionsmittel war nach ihrer Auffassung der Motor der Geschichte.
Michael Gaul hat in der Review of Radical Politcal Economics die Kritik am Marxschen Fortschrittsmodell einer gründlichen Revision unterzogen. Er zeigte, dass die meiste Kritik aus einem ungenügenden Verständnis der ökonomischen Theorie von Marx resultiert. Die fundierteren Einsprüche wiederum lassen sich empirisch widerlegen.

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Niedrige Löhne? Niedrige Produktivität.

Politiker und Arbeitgebervertreter schäumen. In den Redaktionsstuben wird geschwitzt, denn in Deutschland wird gestreikt. Auf Grund der massiven Vorjahresinflation fallen die Forderungen der Gewerkschaften zweistellig aus und viele lassen sich nicht mehr mit langen Laufzeiten abspeisen. Die Arbeiter*innen wollen zumindest ihre Reallöhne behalten. In den Medien warnt man vor einer Lohn-Preis-Spirale und die Umlage der Kosten auf den Rest der Gesellschaft.

Ökonomen beten dabei immer das Mantra her, dass die Löhne nur mit der Produktivität wachsen dürften (obwohl die Produktivität in den letzten Jahrzehnten weit stärker gewachsen ist als die Löhne). Claudia Fontanari und Antonella Palumbo haben in der aktuellen Metroeconomica untersucht, ob es nicht gerade umgekehrt ist. Ihre These: Wenn Arbeit zu billig ist, dann lohnt es sich nicht mehr für die Kapitalist*innen in höhere Produktivität zu investieren. Können sie das auch belegen?

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