Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zum utopischen Realismus (2/2)

Im letzten Beitrag wurde die Veröffentlichung der COMMONISM-Forschungsgruppe in der Review of Evolutionary Economics vorgestellt. Eingerahmt wurde diese von einigen Beiträgen zum wissenschaftlichen Potential von Utopien. Dabei ging es sowohl um Utopie als wissenschaftliche Methode, als auch die Diskussion um verschiedene utopische Modelle jenseits des Kapitalismus, zum Beispiel um Distributionsprobleme cyberkommunistischer Planwirtschaftsmodelle.

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Das allgemeine Gesetz der kolumbianischen Akkumulation

Carlos Alberto Duque Garcia beschäftigt sich seit einiger Zeit mit dem Marxschen allgemeinen Gesetz der kapitalistischen Akkumulation. Er versucht dabei nicht nur, durch verschiedene moderne statistische Methoden die Gültigkeit dieses Gesetzes zu belegen, sondern beackert auch vielseitig den methodischen Boden für die empirische marxistische Forschung. In seinem aktuellsten Aufsatz hat er mit Hilfe der Vektor-Fehlerkorrektur den Zusammenhang von Profiten, akkumuliertem Kapital, Produktivität und Arbeitslosigkeit in der kolumbianischen Ökonomie untersucht.

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Am Puls der Zeitreihenanalyse

2003 gewannen die Professoren Sir Clive W. J. Granger and Robert F. Engle den Nobelpreis für ihre Weiterentwicklung der Zeitreihenanalyse zur Interpretation und Vorhersage ökonomischer Daten. Eine Zeitreihe kann man sich wie eine Pulslinie vorstellen, aus deren Entwicklung man Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand de*r Patient*in anstellt. So lässt sich analysieren, ab welchem Grad der Veränderung der Zahlen ein qualitativer Umschwung einsetzt. 20 Jahre später legte das Journal of Economic Surveys den Finger an den Puls der Zeit und fragt, wie weit die Wirtschaftswissenschaften seither gekommen sind. Schließlich haben sich Computeralgorithmen und Machine Learning seither rasant weiterentwickelt. Wie viel ist also seriöse Statistik und wieviel ist Glaskugel? Und was ist auch für Marxist*innen interessant?

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ARIMARX (Methodenartikel)

Wirtschaftliche Zusammenhänge sind komplex. Es gibt oft dutzende, wenn nicht hunderte oder tausende Einflussfaktoren auf ökonomische Trends. Versinnbildlicht wird dies gerne durch lustig zappelnde Aktienkurslinien, die scheinbar völlig chaotisch mal nach oben, mal nach unten sausen. Mittlerweile gibt es jedoch einen Apparat an statistischen Methoden, mit denen Muster im Chaos identifiziert werden können. Und auch Marxist*innen machen zunehmend Gebrauch von ihnen. Eine ist die ARIMAX-Methode. In den beiden Beiträgen zu Carlos Alberto Duque Garcia wurde sie schon einmal angerissen. Hier soll sie einmal etwas ausführlicher dargestellt werden.

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Modelling Marx

Karl Marx und Friedrich Engels haben für sich in Anspruch genommen, die Bewegungsgesetze der Gesellschaft und im Kapital der kapitalistischen Gesellschaft entdeckt zu haben. Allerdings verwehren sie sich experimenteller Überprüfung. Eine Möglichkeit gibt es jedoch: Computersimulationen. Die US-amerikanischen Wissenschaftler Jonathan F. Cogliano, Roberto Veneziani und Naoki Yoshihara haben die bisherige Literatur gesichtet und in einem bisher einmaligen Dossier zusammengefasst. Philosophen haben die Welt bisher nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu berechnen.

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Methode: Input-Output-Analyse

In den letzten zwanzig Jahren hat die Input-Output-Analyse für marxistische Ökonom*innen massiv an Bedeutung gewonnen. Durch diese konnte beispielsweise die Marxsche Arbeitswertlehre und die Preisbildung auf Basis der Bildung der Durchschnittsprofitrate empirisch bestätigt werden. Zudem können frei zugänglichen IO-Tabellen viele Parameter für die ökonomische und politische Klassenanalyse entnommen werden. Auf der ersten Methodenseite wird die Input-Output-Analyse vorgestellt.

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