Methode: Input-Output-Analyse

In den letzten zwanzig Jahren hat die Input-Output-Analyse für marxistische Ökonom*innen massiv an Bedeutung gewonnen. Durch diese konnte beispielsweise die Marxsche Arbeitswertlehre und die Preisbildung auf Basis der Bildung der Durchschnittsprofitrate empirisch bestätigt werden. Zudem können frei zugänglichen IO-Tabellen viele Parameter für die ökonomische und politische Klassenanalyse entnommen werden. Auf der ersten Methodenseite wird die Input-Output-Analyse vorgestellt.

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Debatte: Die Quadratur der Pyramide – Die Imperialismus-Diskussion der KO

Der russische Angriff auf die Ukraine spaltet das linke Lager seit Wochen. Während der Großteil sich immer noch gegen Waffenlieferungen und Sanktionen positioniert, besteht vielerorts Uneinigkeit über den Charakter des Krieges. Die Meinungen reichen von einer berechtigten Reaktion Moskaus auf die Ausbreitung der NATO bis hin zur Charakterisierung Russlands als imperialistisch. In diese Debatte intervenierte die Kommunistische Organisation, eine Abspaltung der DKP, mit sechs zur Diskussion gestellten Beiträgen. In folgendem Artikel sollen die argumentativen Grundzügen der Debattenbeiträge kurz vorgestellt und solidarisch diskutiert werden.

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Imperialismustheorien

Die Situation für die deutsche Friedensbewegung war unangenehm, wie unvertraut. Dieses Mal erfolgte ein kriegerischer Angriff nicht durch einen NATO-Staat – die USA, Großbritannien, die Türkei oder Deutschland – sondern durch Russland. Ein Teil der Linken rieb sich verwundert die Augen und schloss kurz, dass dies beweise, dass die Imperialismustheorie endgültig entsorgt gehöre, was mancherorts direkt mit dem Bekenntnis zu NATO und Aufrüstung verbunden war. Dabei ist es nicht das Zuviel, sondern das Zuwenig an Imperialismustheorie, was die Linke gerade in Erklärungsnot drängt. Marxistische Imperialismustheorie war nie eine moralistische Verurteilung eines westlichen Militarismus, sondern leitete sich aus den Bewegungsgesetzen des Kapitals ab. Und die gelten auch in Russland.

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Zur Aktualität des Denkens von Ruy Mauro Marini

Die aktuellen Latin American Perspectives beschäftigen sich in einer Doppelausgabe mit der Dialektik von Abhängigkeits- und Entwicklungstheorien. Sie stellen den Kampf um das Framing der Politik als einen Klassenkampf dar, indem die Bourgeoisie unter dem Label „Entwicklung“ durch kapitalistische Öffnung eine Annäherung an den Lebensstandard der westlichen Welt verspricht, während proletarische Organisationen gerade in der „Abhängigkeit“ vom Weltmarkt einen Angriff auf Arbeiter*innenrechte erblicken. Allen Autor*innen gemeinsam ist der Bezug auf einen Namen: Ruy Mauro Marini, der selbst 16 Jahre lang für das Journal arbeitete. In diesem Artikel sollen Leben und Werk Marinis unter der Frage vorgestellt werden, warum ausgerechnet er heute in der neomarxistischen Debatte in Lateinamerika eine so bedeutende Rolle spielt.

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